Hamburg. Drei Wochen nach dem G20-Gipfel in Hamburg zählt das Dezernat Interne Ermittlungen (D.I.E.) der Innenbehörde 49 formelle Ermittlungsverfahren gegen Polizisten, 41 von ihnen wegen Körperverletzung im Amt. Im Rahmen von Prüfungen geht die Polizei weiteren 75 Verdachtsfällen gegen Beamte nach – die Gesamtzahl der verdächtigten Polizisten könnte so auf mehr als 100 Beamte steigen.
Nach Abendblatt-Informationen läuft zudem auch ein Ermittlungsverfahren gegen die Einsatzleitung um den Leitenden Polizeidirektor Hartmut Dudde. Zuvor war eine entsprechende Strafanzeige eingegangen. „Die Prüfung von Gesamtverantwortlichkeit für bestimmte Vorgänge ist Teil unserer Arbeit, sofern eine solche Anzeige erstattet wird“, heißt es dazu in der D.I.E. Nur traute sich nach dem G20-Gipfel bislang nicht ein einziges mögliches Opfer von Polizeigewalt zur D.I.E zu gehen.
Hunderte Stunden an Videomaterial
In fast 40 Prozent der Ermittlungen nach dem G20-Gipfel fehlt dem D.I.E. noch die Identität des Opfers. Während die meisten Polizisten detailliert zu den Vorwürfen Stellung nehmen würden, blieben die Opfer oft unbekannt. Die wichtigsten Spuren sind dabei die Videos der mutmaßlichen Übergriffe. G20-Gegner laden sie auf einem eigenen Portal hoch, sortieren sie nach Angriffen gegen Demonstranten und gegen Journalisten. Das D.I.E. fordert zudem alle relevanten Mitschnitte der Polizei ein. Zusammen ergibt das Hunderte Stunden an Videomaterial.
Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte nach dem G20-Gipfel zudem gesagt, es habe „keine Polizeigewalt“ gegeben. Später relativierte Scholz’ Sprecher die Äußerung, der Bürgermeister habe sich auf pauschale Verdächtigungen bezogen.
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