Die Urlaubszeit ist für Möbelfachgeschäfte oft mit Umsatzeinbrüchen verbunden. Nicht so im Hamburger Kultmöbelhaus „Die Wäscherei“. Es ist nicht nur ein beliebter Anlaufpunkt für Hamburger, sondern auch ein Pflichtbesuch für designaffine Touristen aus dem In- und Ausland. Dass dies so ist und auch so bleibt, ist für Wäscherei-Chef Michael Eck und sein Team ein ständiger Ansporn. Das Hamburger Abendblatt sprach mit dem umtriebigen Unternehmer über das Erfolgskonzept der Wäscherei.

Hamburger Abendblatt: Herr Eck, wann fahren Sie eigentlich in den Urlaub?

Michael Eck: Jetzt bestimmt nicht, sind Sie verrückt (lacht). Ich reihe mich ungern in die Karawane der Sommerurlauber ein. Ich war eine Woche im Juni weg, das muss erst einmal reichen. Im Herbst warten die vielen Messen, da geht auch vorerst nichts.

Im Sommer ist doch eigentlich wenig los bei den Möbelhändlern...

Nicht bei uns. Wir haben gerade einige neue Warenlieferungen bekommen, die wir in unseren Kojen dekorieren wollen. Wir bestellen ja das ganze Jahr über immer neue Dinge, die uns gefallen und hoffentlich auch unseren Kunden. Es bleibt also spannend.

Wohnwand
Wohnwand "Diamond" der Firma Heldense in ansprechendem Design und handwerklich gut gemacht. © Die Wäscherei

Was gibt es denn an Neuheiten, die Sie unseren Lesern ans Herz legen möchten?

Die Kunden gehen verstärkt auf hochwertige, langlebige Möbel, die für sie so etwas wie Lebensbegleiter sein sollen.

Was zum Beispiel?

Hier fällt mir die wirklich schöne, sehr exklusive Wohnwand der Firma Heldense ein, die wir sehr gut verkaufen. Das Design ist sehr ansprechend, auch wegen der Glasoptik. Vor allem handwerklich ist die sehr, sehr gut gemacht. Auch im Bereich der Sitzmöbel gibt es den Trend zu nachhaltigen, langlebigen Sofas. Hier haben wir einen spektakulären Neuzugang: Erstmals nehmen wir zwei Modelle von Rolf Benz in unser Programm auf. Damit kommen wir dem Wunsch vieler Kunden nach.

Die Rolf Benz Linie, die bei der Wäscherei erhältlich ist, richtet sich an eine neue, sehr designaffine Klientel.
Die Rolf Benz Linie, die bei der Wäscherei erhältlich ist, richtet sich an eine neue, sehr designaffine Klientel. © Die Wäscherei

Rolf Benz Möbelstücke sind doch in der Regel eher konservativ. Passen die zur Wäscherei?

Sehr gut sogar. Die Sofas stammen aus einer neuen Linie von Rolf Benz, mit der das Unternehmen eine neue, sehr designaffine Klientel erschließen möchte. Sie geht in kleinen Stückzahlen an exklusive Abnehmer, nicht in die Großfläche. Wir sind sehr stolz, dass wir zu dem erlauchten Kreis zählen (lacht).

Woher nehmen Sie die Sicherheit bei der Auswahl? Man kann sich ja auch mal vertun...

Wir gehen weltweit auf alle relevanten Messen und haben daher einen, wie ich denke, sehr dezidierten Überblick über das, was sich an globalen Trends auch in den kommenden Jahren durchsetzt und bleibt. Ich ermuntere meine Leute, in dem Fall die Abteilungsleiter und Einkäufer, ihrem Instinkt und ihrer Erfahrung zu vertrauen. Damit fahren wir alle prächtig. Natürlich gibt es auch mal Fehlentscheidungen, aber bei uns wird keiner deswegen gelyncht. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass bei uns die Fluktuation sehr gering ist und wir das Know-how unserer Leute nicht verlieren.

Sie sind offenbar ständig in Aktion. Was treibt sie an?

Ja, das ist sicher unser zentrales Erfolgsgeheimnis: Wir entwickeln permanent neue Ideen und Einrichtungskonzepte, mit denen wir unsere Kunden nicht nur überraschen, sondern überwältigen wollen. Wir, also das ganze Wäscherei-Team, setzen uns ständig selbst unter Druck, obwohl wir es nicht müssten. Ich treibe die natürlich an, frage immer wieder: Was können wir neu, anders, besser machen, womit können wir die Leute begeistern? Das nervt sicher manchmal (lacht), aber es funktioniert. Wir sind auch ständig dabei unsere Eigenmarkenkollektionen – also Tische, Betten und Polstermöbel unseres Wäscherei-Labels weiterzuentwickeln.

Blätterkollektionen in Metallform - das Naturthema dominiert bei der Einrichtung weiterhin.
Blätterkollektionen in Metallform - das Naturthema dominiert bei der Einrichtung weiterhin. © Die Wäscherei

Auch in Ihrer Accessoires-Abteilung tut sich ja einiges...

Korrekt, hier wird es metallisch. Metall ist ein großes Thema der nächsten Jahre. Wir haben beispielsweise sehr schöne Blätterkollektionen in Metallform, die man sich gut an die Wand hängen kann. Hier spielt also auch das Naturthema herein, das dieses Jahr bisher extrem dominiert hat und es auch weiterhin tun wird. Auch Windlichter, Regale und Beistelltischchen in Metalloptik sind extrem gefragt. Da kommt also noch Einiges auf uns zu.

Die Dach-Lounge des Wäscherei-Bistros lädt zum Entspannen ein - an Samstagen mit DJ.
Die Dach-Lounge des Wäscherei-Bistros lädt zum Entspannen ein - an Samstagen mit DJ. © Die Wäscherei

Auch mit der Eröffnung des Wäscherei-Bistros und der Dachbar sind Sie als Möbelhaus ebenfalls neue Wege gegangen. Zahlt sich das aus?

Absolut. Die Leute wollen nicht nur Möbel kaufen, sondern sich zeigen, entspannen und dabei gut unterhalten. Und das in möglichst weitläufiger, angenehmer Atmosphäre. Mit unserem Lounge-Konzept haben wir da scheinbar ins Schwarze getroffen. An den Samstagen mit DJ ist oft die Hölle los. Das macht Spaß.

Sie gehen also bewusst neue Wege und auch mal Risiken ein?

Ja, no risk, no fun. Aber am Ende ist das Risiko sehr gering. Ich höre auf meine Intuition, wir alle hier im Team gehen von dem aus, was uns noch fehlt, was uns gefallen würde und unser Wohlgefühl steigert. Das funktioniert in der Regel immer. Wenn ich eines weiß: In ihren Grundbedürfnissen sind sich die meisten Menschen sehr ähnlich.

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