Bahrenfeld

Neubau für Max-Planck-Forscher in Bahrenfeld

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Marc Hasse

Für 37 Millionen Euro entstehen in der Nachbarschaft von Desy schwingungsentkoppelte Messräume, Labore und ein Rechenzentrum

Bahrenfeld.  Um scharfe Fotos von einem Läufer zu machen, genügt eine moderne Kamera mit gutem Objektiv. Erheblich aufwendigere Technik braucht, wer Prozesse im Reich der Atome ablichten will: Denn dabei geht es um Teilchen, die nicht nur Millionen Mal kleiner sind als ein Millimeter, sondern sich auch unvorstellbar rasant bewegen, etwa wenn Stoffe chemisch miteinander reagieren.

Die Forscher des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) in Bahrenfeld zählen zu den Pionieren auf diesem Gebiet: Mit speziellen Laserapparaturen erzeugen sie enorm kurze und starke Lichtpulse, die Schnappschüsse von Aktionen mit einer Dauer von wenigen Femtosekunden – Millionstel Milliardstelsekunden – ermöglichen. Damit lassen sich selbst die Bewegungen von Elektronen im Atom „einfrieren“. Andererseits können solche Lichtpulse auch atomare Prozesse anregen.

Um ihre Studien voranzutreiben, werden die Forscher bald mehr Raum bekommen: Am Freitag feierten sie die Grundsteinlegung eines Neubaus für ihr Max-Planck-Institut. In die Zeitkapsel im Grundstein legte das MPSD neben wissenschaftlichen Berichten und den Architektenplänen auch eine aktuelle „Abendblatt“-Ausgabe.

Seit der Gründung 2013 ist das Max-Planck-Institut mit drei Abteilungen im Gebäude des Hamburger Zentrums für Freie-Elektronen-Laser (CFEL) in Bahrenfeld vertreten. Nach dem Umzug in ein eigenes Institutsgebäude gleich nebenan soll das MPSD künftig um zwei weitere Abteilungen und mehrere Nachwuchsforschungsgruppen wachsen.

Damit schreite der Ausbau des Forschungscampus Bahrenfeld hin zu einem internationalen Wissenschaftspark weiter voran, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). In der Nachbarschaft befinden sich etwa das Deutsche Elektronen-Synchro­tron (DESY) und das neue Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB), das Ende Juni eröffnet wird. Max-Planck-Präsident Martin Stratmann sagte, der Institutsneubau unterstreiche „das starke Bekenntnis der Hansestadt Hamburg, bestmögliche Bedingungen für Spitzenforschung zu schaffen“.

Entworfen vom Architekturbüro hammeskrause aus Stuttgart, soll der Neubau auf einer Nutzfläche von 6300 Quadratmetern schwingungsentkoppelte physikalische Messräume, Bio- und Chemielabore, Büros, ein Rechenzen­trum und eine Cafeteria beherbergen. Die Bauarbeiten sollen im ersten Halbjahr 2019 fertig sein, teilte das MPSD mit. Die Kosten für Neubau und Ausstattung in Höhe von 37 Millionen Euro übernimmt die Stadt Hamburg.

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