Hamburg. Am Tag danach zeigte sich Stefanie von Berg erleichtet. "Es ist endlich vorbei nach eineinhalb Jahren", postete die Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen am Sonnabend auf ihrer Facebookseite. Am Freitag hatte das Landgericht Hamburg den Rentner Jürgen J. (66) zu einer Geldstrafe von 1200 Euro (80 Tagessätze a 15 Euro) verurteilt.
Das AfD-Mitglied hatte von Berg mit obszönen Mails beleidigt, ihr unter anderem Vergewaltigungen durch Muslime gewünscht. Zudem schrieb er: "Nennen Sie mir ein Land, in dem die Menschen geistig so krank sind wie Sie."
Jürgen J. ist jetzt vorbestraft
Im ersten Verfahren war Jürgen J. noch zu einer Geldstrafe von 3000 Euro (120 Tagessätze a 25 Euro) verurteilt worden. Er legte Berufung ein, erhielt nunmehr vor allem deshalb eine geringere Geldstrafe, weil er inzwischen insolvent ist. Wie uneinsichtig Jürgen J. nach wie vor ist, zeigte sich in einer Verhandlungspause, in der er Stefanie von Berg einen Koran reichte. "Mehrfach machte er im Prozess deutlich, dass er alle Muslime für Vergewaltiger halte", schreibt Stefanie von Berg auf Facebook.
Jürgen J. hatte nach seiner Mail, in der er der Politikerin die Vergewaltigung durch einen Muslim wünscht noch einmal nachgelegt. "In einer Mail drückte er sein Bedauern aus, es sei mir ja noch nichts geschehen, aber das werde schon", scheibt von Berg.
Jürgen J. muss zudem noch 300 Euro (15 Tagessätze a 15 Euro) wegen der Beleidigung einer Stadträten in Regensburg zahlen. "Mit den 80 Tagessätzen in meinem Verfahren erhielt er eine Gesamtstrafe von 100 Tagessätzen und ist damit vorbestraft", schreibt von Berg.
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