Altstadt. Vor drei Jahren starb die kleine Yagmur an den Misshandlungen, die ihr ihre Eltern zugefügt hatten. Ihr Tod hätte verhindert werden können, wenn Ämter und Behörden aufmerksamer gewesen wären. Aus diesem Grund gründete der Hamburger Michael Lezius (74), selbst Pflegevater, die Yagmur Gedächtnisstiftung. Mit ihr will er Kinderschutz und Kinderrechte verbessern und bis 2024 jährlich den mit 2000 Euro dotierten Preis für „Zivilcourage im Kinderschutz“ verleihen.
Am Sonntag, dem dritten Todestag von Yagmur, fand die feierliche Verleihung im Rathaus statt. Mit dabei waren André Trepoll (CDU), ehemaliger Vorsitzender des Yagmur-Untersuchungsaussschusses, Staatssekretär Ralf Kleindiek aus dem Familienministerium, sowie Ludwig Salgo (Goethe Universität) und Jurymitglied Helge Adolphsen. Der ehemalige Michel-Hauptpastor stellte den Preisträger vor: Es ist die Plakatkampagne „Der Dulsberg sagt Nein!“ vom Arbeitskreis Dulsberg. „Wir werden die Plakataktion im kommenden Jahr wiederholen – und in einem weiteren Schritt auf Eltern zugehen, die Gewalt in der Erziehung ausüben“, so Jürgen Fiedler und Petra Daszowski vom Arbeitskreis in ihrer Dankesrede.
Neben der Preisverleihung will die Yagmur-Stiftung bis 2024 auch jährlich eine Analyse der Qualität des Kinderschutzes in Hamburg durch einen wissenschaftlichen Expertenkreis vorlegen. „In Hamburg soll kein Kind mehr sterben“, fordert Gründer Lezius.
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