Hamburg. Die neue Zugverbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen soll noch schneller werden als bisher bekannt. Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschloss am Mittwoch in den Abendstunden, die Hinterlandanbindung für den geplanten Fehmarnbelttunnel für Geschwindigkeiten bis 200 Kilometer pro Stunde auszubauen. Der Tunnel soll 2024 fertig sein.
Ursprünglich sollte dort nur ein Maximum von 160 Kilometern pro Stunde erreicht werden können. Mit dem heraufgesetzten Tempo und dem Tunnel schrumpft die Reisezeit zwischen Hamburg und der dänischen Hauptstadt von vier auf etwa zweieinhalb Stunden. Die Beschluss im Haushaltsausschuss fiel mit großer Mehrheit. Er muss vom Bundestag noch bestätigt werden, dies gilt als Formalie.
Für die Änderungen im Streckenbau hatten sich die beiden schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten und Haushaltsausschussmitglieder Bettina Hagedorn (Ostholstein, SPD) und Norbert Brackmann (Stormarn-Lauenburg, CDU) eingesetzt. Hagedorn sagte nach der Abstimmung: „Davon profitieren vor allem die Kommunen entlang dieser Strecke in Ostholstein.“
Bahnübergänge müssten ersetzt werden
Die momentan noch höhengleichen Bahnübergänge müssten bei einer Zuggeschwindigkeit von mehr als 160 Kilometern pro Stunde allerdings zwingend durch Brücken- oder Tunnelquerungen ersetzt werden, damit der Straßenverkehr nicht vom Zugverkehr beeinträchtigt wird – und das komplett ohne Kostenbeteiligung der Kommunen. Hagedorn sprach von etwa 109 Millionen Euro, die nun der Bund und nicht die Kommunen tragen werde.
Der CDU-Abgeordnete Brackmann sagte: „Wir wollen dem Schienenverkehr eine Zukunft geben, und deshalb muss sich die Schiene bei den Transportgeschwindigkeiten künftig zwischen den Transportmitteln Auto und Flugzeug bewegen. Daher haben wir die Möglichkeit geschaffen, die Strecke für Personenzüge für eine Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde auszubauen.“ Nur durch diesen Ausbau lasse sich die Gesamtfahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen auf zweieinhalb Stunden reduzieren.
Für den durch den neuen Fehmarnbelttunnel verlaufenden Schienenverkehr wird derzeit gerade der Anschluss auf der deutschen Seite geplant. Zwischen Lübeck und Puttgarden auf Fehmarn sollen rund 55 Kilometer Gleis neu gebaut werden, die gesamte Strecke wird elektrifiziert. Die Strecke nach Kopenhagen gehört zum europäischen Fernverkehrsnetz.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hamburg