Hamburg. Vier Monate nach dem Start des von der Stadt Hamburg in Zusammenarbeit mit der HafenCity Universität innitierten Beteiligungsprojekts Finding Places sollen bei einer Abschlussveranstaltung in der kommenden Woche erste Details zu möglichen neuen Unterkünften bekanntgegeben werden. Wie berichtet konnten sich Hamburger in den vergangenen Monaten in Workshops und anhand eines Computermodells der Stadt an der Flächensuche für neue Flüchtlingsunterkünfte einbringen und Vorschläge unterbreiten.
Rund 40 Flächen grundsätzlich geeignet
Ein Blick auf die Übersichtskarte auf der Internetseite von Finding Places zeigt: Von den rund 170 Vorschlägen, die von den Bürgern an die Stadt weitergegeben wurden, sind 44 nach einer Ersteinschätzung des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge (ZKF) grundsätzlich geeignet. „Wir haben die vorgeschlagenen Grundstücke unter anderem mit Hinblick auf die Topographie, die Erschließbarkeit oder die Eigentumsverhältnisse der jeweiligen Fläche geprüft“, so ZKF-Sprecherin Christiane Kuhrt. Auch musste erst einmal geklärt werden, ob das Grundstück beispielsweise in einem Naturschutz- oder einem Überschwemmungsgebiet liege.
Welche Flächen in Ihrer Nähe noch geprüft werden
„Die von uns in der Ersteinschätzung als geeignet eingestuften Vorschläge sind vorwiegend als Folgeunterkünfte geplant und müssen derzeit mehrere Gremien, in denen die Bezirke und weitere städtische Behörden vertreten sind, durchlaufen." Nähere Details dazu, welchen Flächen tatsächlich für neue Flüchtlingsunterkünfte in Betracht kommen, sollen am Donnerstag, dem 19. September, bei der öffentlichen Abschlussveranstaltung im Holcim Auditorium der HafenCity Universität bekanntgegeben werden (Beginn 19.30 Uhr).
Flüchtlingsunterkunft in Planten un Blomen?
Workshop-Teilnehmer hatten unter anderem vorgeschlagen, am Seelemannpark gegenüber des Leinpfads in Eppendorf Container für bis zu 80 Geflüchtete aufzustellen. Die Grünanlage habe jedoch eine „hohe klimatechnische Bedeutung“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Zentralen Koordinierungsstabs. Der Altbaumbestand sei außerdem zu erhalten. Zudem müsse die Statik der Uferwand geprüft werden. Das Fazit der ZKF klingt daher skeptisch:„Aufgrund der Lage erscheint die Parkanlage nur bedingt geeignet.“ Die technischen Möglichkeiten würden nun in Abstimmung mit der Kulturbehörde weiter geprüft.
Neben dem Seelemannpark steht in Eppendorf auch der Spielplatz des Spielhauses Tilly am Lokstedter Weg zur Diskussion. Jedoch wird auch diese Fläche nur als „bedingt geeignet“ angesehen.
Auch in Zentrumsnähe wird derzeit ein prominentes Grundstück geprüft: Demnach könnte auf dem Gelände des Parks Planten un Blomen, auf dem bis zum Sommer das Theaterzelt der Fliegenden Bauten aufgestellt war, eine Unterkunft für bis zu 200 Bewohner entstehen. „Die Fläche an der Glacischaussee ist moderaten Verkehrslärmbelastungen ausgesetzt, die dem Aufbau eines Standortes der Flüchtlingsunterbringung nicht entgegenstehen“, heißt es vom ZKF. Die Prüfung werde fortgesetzt. Bis Ende kommender Woche könnte dann vielleicht schon eine Entscheidung fallen.
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