Pride Week

Hamburg will mehr schwule und lesbische Pflegeeltern

Senatorin wirbt um Pflegeeltern aus der schwul-lesbischen Community. Wer ein Kind aufnehmen will, muss strenge Anforderungen erfüllen.

Hamburg. Aus Anlass der Pride Week 2016 in Hamburg werben die Familienbehörde und der Verein Hamburg Pride im Kreis der schwul-lesbischen Community dafür, ein Pflegekind aufzunehmen. "Die Anforderungen an homosexuelle Pflegeeltern sind die gleichen wie an heterosexuelle", sagte Senatorin Melanie Leonhard, Schirmherrin des Hamburg Pride 2016. Rund 3000 Kinder und Jugendliche lebten gegenwärtig nicht bei ihren leiblichen Eltern. Für viele ist eine Pflegefamilie eine geeignete Hilfe.

Kinder brauchten vor allem ein stabiles Umfeld, viel Zuwendung und zugewandte Erwachsene, so Leonhard. "Wir haben in Hamburg strenge Vorschriften und ein hartes Verfahren, das alle durchlaufen müssen." Aber der Prozess lohne sich, denn man helfe Kindern in einer schwierigen Lebensphase und gebe ihnen ein Zuhause auf Zeit.

Qualifizierungskurse sind für alle Bewerber Pflicht

Ein Pflegekind aufnehmen kann, wer über ausreichenden Wohnraum verfügt, ein gutes soziales Umfeld und zeitliche Ressourcen hat. Voraussetzung für die Aufnahme von Pflegekindern ist der Behörde zufolge die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen, die den Hamburger Standards entsprechen.

Hamburg Pride ist die Feier des Christopher Street Day (CSD) in der Hansestadt vom 30. Juli bis 7. August. Höhepunkte sind das Straßenfest und die große Parade. Das Motto lautet in diesem Jahr "Normal ist, wer Menschen achtet".

( epd )

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