Hamburg

Weniger Flüchtlinge – die meisten sind aus Afghanistan

Oliver Schirg

Hamburg. Die Zahl der Flüchtlinge, die Hamburg unterbringen muss, ist im Mai erneut zurückgegangen. Der Hansestadt seien auf Grundlage des Königsteiner Schlüssels 545 Flüchtlinge zugewiesen worden, teilte der Zentrale Flüchtlingskoordinator am Dienstag mit. Davon habe man für 346 Flüchtlinge eine Unterbringung zur Verfügung stellen müssen; die anderen seien beispielsweise bei Familien untergekommen.

Damit setzt sich der seit Anfang des Jahres andauernde deutliche Rückgang der Flüchtlingszahlen fort. Im April waren Hamburg 567, im März 643 Flüchtlinge zugewiesen worden. Im November vergangenen Jahres hatte ihre Zahl bei mehr als 4000 gelegen. Die Planungen des Senats gehen bislang von monatlich rund 3000 Flüchtlingen aus, die in Hamburg untergebracht werden müssen. Insgesamt wurden Hamburg in den ersten fünf Monaten dieses Jahres jedoch lediglich 6431 Flüchtlinge zugewiesen.

Die meisten Flüchtlinge stammten im Mai aus Afghanistan. Das waren 167 Menschen. 102 Flüchtlinge kamen aus Syrien, 32 aus dem Irak, 31 aus dem Iran und 30 aus Eritrea. Die Zahl der Flüchtlinge aus den Balkanstaaten lag insgesamt bei 64.

Aufgrund des Rückgangs der Flüchtlingszahlen sind erhebliche Überkapazitäten bei der Erstaufnahme entstanden. Derzeit sind rund 7000 Plätze nicht belegt. Neben den Erstaufnahmeplätzen verfügt Hamburg derzeit über rund 22.300 Plätze in Folgeunterkünften. Diese seien ausgelastet, heißt es.

CDU-Fraktionsvize Karin Prien forderte angesichts der sinkenden Flüchtlingszahlen eine Korrektur der Bedarfsprognose des Senats für die Flüchtlingsunterbringung. „Den ungeliebten Expresswohnungsbau braucht unsere Stadt jedenfalls nicht mehr.“

( os )

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