Hamburg. Im Februar sind deutlich weniger Flüchtlinge nach Hamburg gekommen als in den Monaten zuvor. Der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge zählte 2841 Schutzsuchende. Das entspricht einer Tagesquote von knapp 100. In den letzten Tagen des Monats sollen es jeweils nur 80 Flüchtlinge gewesen sein.
Im Januar waren noch 4044 Migranten nach Hamburg gekommen, im Dezember 2015 waren es 6552, im November 9588 und im Oktober sogar 10.437. Dagegen hat sich die Zahl der in Hamburg verbleibenden Flüchtlinge kaum verändert: Nach 2334 Frauen, Männern und Kindern im Januar waren es im Februar 2342, von denen 2156 in öffentlichen Einrichtungen untergebracht werden mussten.
Die meisten Menschen kamen aus Afghanistan (788), dem Irak (479), Syrien (468) und dem Iran (178). Dass die Zahl der in Hamburg verbleibenden Geflüchteten etwa gleich hoch geblieben ist, hat mit Sondereffekten zu tun: So sind zusätzlich zu den neu Eingereisten rund 10.000 Flüchtlinge, die Bayern zu viel aufgenommen hatte, auf andere Länder verteilt worden.
Scholz erleichtert über Vorschlag aus Ankara
Unterdessen zeigte sich Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erleichtert über die grundsätzlichen Vereinbarungen der Europäischen Union mit der Türkei in der Nacht zum Dienstag. „Der Vorschlag aus Ankara bietet eine Möglichkeit, die lebensgefährliche illegale Migration über das Mittelmeer endlich wirksam einzuschränken“, sagte Scholz. „Zugleich haben Flüchtlinge aus Syrien künftig die Möglichkeit, organisiert, legal und sicher Schutz in Europa zu finden."
Jetzt müsse Merkel die EU-Mitgliedsstaaten überzeugen, dass es „in ihrem wie in unser aller Interesse“ ist, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Die Türkei hatte sich in Brüssel bereit erklärt, illegal nach Griechenland eingereiste Flüchtlinge zurückzunehmen, wenn im Gegenzug die EU für jeden zurückgekehrten Flüchtling einen anderen Syrer legal und direkt einreisen lässt. Beim nächsten EU-Türkei-Gipfel am 17. Und 18. März sollen die Details vereinbart werden.
Laut Scholz werden auf absehbare Zeit weiterhin viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen. „Wenn die Einigung zwischen der EU und der Türkei gelingt, werden aber die erschreckenden Bilder aus Griechenland bald der Vergangenheit angehören. Das ist gut“, sagte Scholz.
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