Finkenwerder

Hamburger Hafen bekommt neues Festmacherboot mit Rußfilter

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Axel Tiedemann
Das Festmacherboot „Lütt Deern“ bei
der Behrens Werft

Das Festmacherboot „Lütt Deern“ bei der Behrens Werft

Foto: Axel Tiedemann

Die neun Meter lange „Lütt Deern“ ist nach 30 Jahren wieder der erste Neubau eines solchen Arbeitsschiffs im Hamburger Hafen.

Finkenwerder.  Auf den ersten Blick wirkt der Rumpf eher unscheinbar und ein wenig rundlich: Doch bei dem jetzt auf der Finkenwerder Behrens Werft getauften neuen Festmacherboot ist es nicht die Form, die es so ungewöhnlich macht: Die neun Meter lange „Lütt Deern“ der H.S.H. Schleppgesellschaft mbH ist nach 30 Jahren wieder der erste Neubau eines solchen Arbeitsschiffs im Hamburger Hafen. Mithilfe solcher starken, wendigen Festmacherboote werden große Seeschiffe an Wartepfählen oder an anderen von Land aus schwer zugänglichen Liegeplätzen festgemacht.

Die Nachfrage nach solchen Einsätzen steige in Hamburg aktuell wieder stark an, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens, Benito di Racca. „Die Schiffe im Hafen werden immer größer, die Liegeplätze sind aber begrenzt und deshalb müssen Containerschiffe und Massengutfrachter häufiger an Warteplätze gehen, die nicht von Land erreichbar sind“, sagt er.

Für diese Aufgabe seien auch wegen der höheren Fließgeschwindigkeit der Elbe in Zukunft Boote gefragt, die stärker als bisher ausgelegt seien und auch bei Sturm und Eisgang sicher manövrieren können. Der Stahlrumpf der „Lütt Deern“ sei daher stärker als bei vergleichbaren Booten, ebenso die Propeller- und die Ruderanlage.

Und das neue Festmacherboot im Hafen soll auch in Sachen Umwelttechnik neue Maßstäbe setzen, kündigte di Racca bei der Schiffstaufe an. Die 230-PS-starke Maschine des Festmacher-Neubaus ist beispielsweise mit einem Rußfilter und einem geschlossenen Kühlwassersystem ausgestattet – auch das ist bei Arbeitsschiffen bisher ungewöhnlich im Hafen. Zudem ist die „Lütt Deern“ künftig als Pilotprojekt im Hafen unterwegs.

Üblicherweise werden in der Berufsschifffahrt auch bei Sportbooten giftige Unterwasserfarben eingesetzt, um den Bewuchs mit Algen oder Muscheln zu verhindern. Anders bei dem neuen Festmacherboot. Die H.S.H. Schleppgesellschaft ließ auf Finkenwerder erstmals eine Folie an den Rumpf anbringen, die keine Giftstoffe ausschwemmt, aber den Bewuchs auch verhindert. Diese Folie hat das auf Korrosionsschutz im Schiffbau spezialisierte Hamburger Unternehmen Orca Maritime GmbH entwickelt.

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