Chaos Computer Club

Vorbild Snowden: Tor-Projekt für Anonymität im Internet

Netzwerkkabel und Routerteile liegen in Hamburg beim Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) auf einem Arbeitstisch

Netzwerkkabel und Routerteile liegen in Hamburg beim Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) auf einem Arbeitstisch

Foto: Axel Heimken / dpa

Der Tor-Browser und weitere Programme sollen benutzerfreundlicher werden, um mehr Menschen zu erreichen. Surfen wie Edward Snowden.

Hamburg.  Das Tor-Projekt für die anonyme Nutzung von Web-Angeboten will mehr als bisher die breite Öffentlichkeit für seine Technik gewinnen. Dafür sollen der Tor-Browser und andere Programme im neuen Jahr benutzerfreundlicher gestaltet werden, kündigten die Aktivisten um den in Berlin lebenden Programmierer Jacob Appelbaum am Dienstag in Hamburg an.

Das Tor-Netzwerk leitet den Aufruf einer Internet-Adresse im Browser über mehrere dazwischen geschaltete Server, so dass nicht mehr festgestellt werden kann, wer sich für eine bestimmte Webseite interessiert. Dabei werden die Datenpakete verschlüsselt weitergegeben. Weltweit nutzen mehr als zwei Millionen Menschen den Dienst - nach Veröffentlichung der Enthüllungen des ehemaligen US-Gemeindienstmitarbeiters Edward Snowden waren es zeitweise mehr als fünf Millionen gewesen. Mit mehr als 200.000 Nutzern steht Deutschland nach den USA und Russland zurzeit an dritter Stelle. Das Tor-Netzwerk umfasst rund 7000 Server in aller Welt.

Als besonderen Schwerpunkt der Weiterentwicklung nannte Appelbaum auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) den Tor-Messenger für das anonyme Chatten. Diese Software könne Regimegegner in Staaten mit massiver Internet-Überwachung vor Verhaftung oder Mord bewahren, sagte Appelbaum. Der Tor-Messenger unterstütze bereits bestehende Messenger-Accounts mit dem Jabber-Protokoll.

( dpa )

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