HAmburg. Shisha-Fans hätten viel zu rauchen gehabt, wäre dieser Wasserpfeifentabak tatsächlich in den Verkauf gelangt. Doch der Zoll war schneller: Beamte des Hamburger Zollfahndungsamtes stellten in den Räumen einer Bahrenfelder Logistik-Firma 40 Tonnen geschmuggelten Wasserpfeifentabak sicher. Ein Rekordfund. „Die jetzt sichergestellte Menge ist fast doppelt so hoch wie die bundesweite Gesamtsicherstellungsmenge des Zolls im Jahr 2014“, sagte Amtssprecher Niels Hennig.
Kistenweise lagerte der Tabak, der aussieht wie Marmelade, in den Firmenräumen. Dieser spezielle Wasserpfeifentabak, Marke „Al-Fakher“, wäre ohnehin nur für den Schwarzmarkt geeignet gewesen. Nach der Tabakverordnung darf er nicht in Deutschland verkauft werden, da er einen Feuchtigkeitsgehalt von mehr als fünf Prozent hat. Vor wenigen Tagen durchsuchten 75 Beamte des Zollfahndungsamtes das Unternehmen und die Wohnungen der Hauptverdächtigen Denis M., 33, und Maxim S., 39. Sie wurden festgenommen, sitzen nun in U-Haft. Die beschlagnahmten 40 Tonnen sind aber nur ein kleiner Teil der Menge, die die beiden nach Deutschland geschleust haben sollen. Der Zoll ist überzeugt, ihnen den Schmuggel von 180 Tonnen Wasserpfeifentabak und damit einen Steuerschaden von 7,5 Millionen Euro nachweisen zu können.
Shisha-Lounges sind bei jungen Leuten sehr beliebt, Dutzende gibt es in Hamburg. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Ware ermöglichte den Verdächtigen offenbar ein Leben auf großem Fuß. In ihren Wohnungen entdeckten die Beamten Schmuck, Luxusuhren und rund 60.000 Euro Bargeld. All das ließ die Hamburger Staatsanwaltschaft per Arrestbeschluss beschlagnahmen. Seit März war der Zoll Maxim S. und Denis M. auf der Spur. Bei der Abfertigung am Flughafen waren Beamten Unregelmäßigkeiten bei Einfuhren von Wasserpfeifentabak dieser Firma aufgefallen.
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