Straßenbau

Kompromiss im Streit um den Radstreifen auf dem Ring 3

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Am Rugenfeld soll jetzt doch nur eine Fahrbahn zum Radstreifen umgebaut werden

Am Rugenfeld soll jetzt doch nur eine Fahrbahn zum Radstreifen umgebaut werden

Foto: Jens Büttner / dpa

Auf dem Straßenabschnitt Rugenfeld soll jetzt doch nur eine Spur zum Radstreifen umgebaut werden. So sollen Staus vermieden werden.

Hamburg. Der umstrittenen Rückbau des Ring 3 in Osdorf fällt nun offensichtlich doch weniger drastisch aus, als ursprünglich geplant. Nach heftigen Protesten der Handelskammer, aber auch von Bezirkspolitikern in Altona hat die Verkehrsbehörde nun nach Abendblatt-Information im Bezirk Altona einen Kompromissvorschlag vorgestellt.

Zunächst sah der Plan vor, dass die vierspurige Straße auf zwei Fahrspuren zurückgebaut werden sollte. Mit dem so gewonnenen Platz sollten dann zwei Fahrradstreifen auf der Fahrbahn angelegt werden. Der betroffene Straßenabschnitt Rugenfeld verläuft teils an unbebauten Feldern vorbei und verbindet das nordwestliche Umland mit den Arenen und dem Flughafen. Aus Sicht der Behörde ist die Verkehrsbelastung dennoch gering, so dass die Straße im Zuge ihrer Sanierung durchaus zurückgebaut werden könne. Weil es dort eine Reihe von Straßenbäumen gibt, die nicht gefällt werden sollen, verzichte man bei der Planung auf einen neuen und breiteren Radweg.

Bezirkspolitiker befürchteten jedoch, dass sich dort auf den dann nur noch zwei Fahrspuren Staus entwickeln und Fahrzeuge durch Nebenstraßen fahren. Nun soll die Straße lediglich um eine Fahrbahn auf drei umgebaut werden: Eine Spur in jede Richtung plus wechselseitige Linksabbiegespuren. Auf der nördlichen Seite wird nun zudem auf den Radstreifen verzichtet. Stattdessen soll dort nun doch ein neuer Radweg gebaut werden.

“Dieser Kompromiss berücksichtigt sowohl die Interessen der Autofahrer als auch die der Radfahrer“, sagt der Altonaer SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Frank Schmitt. Etwas vorsichtiger ist seine Parteifreundin, die SPD-Abgeordnete Anne Krischok: „Man kann mit dem Kompromiss leben, mehr war in den Verhandlungen leider nicht umsetzbar“ Auf Kritik stößt der Kompromiss indes beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) in Hamburg. Die Behörde habe sich dabei von „ideologischen Verkehrspolitikern“ in Handelskammer und Bezirk gebeugt, hieß es beim ADFC.

Auch der CDU-Bezirksabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher seiner Fraktion, Tim Schmuckall übt scharfe Kritik. Das ganz sei ein „fauler Kompromiss“ und mache so überhaupt keinen Sinn mehr. Die Behörde habe wieder einmal keine Verkehrszählung durchgeführt, um zu erfahren, wie die Straße tatsächlich genutzt wird.

( at )

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