Ohlstedt. Große Zelte für jedes Klima, Liegen für Erwachsene und Licht – die Bundeswehr hat auf dem Ohlstedter Platz ein Lager für Flüchtlinge aufgebaut. Nur eines kann die Bundeswehr nicht stellen: Kinderbetten. Jetzt organisieren sich Anwohner, um Kinderbetten sowie Matratzen, Decken und Bettwäsche für Flüchtlingsfamilien zu beschaffen. Diese werden von Freitag an in die 41 Zelte ziehen.
Am 7. August hatte die Bundeswehr begonnen, Zelte für insgesamt 410 Flüchtlinge aufzubauen. Mehrere Nachbarinnen richteten einen Kaffeestand für die Helfer ein. Dieser entwickelte sich am Wochenende zum Zentrum einer Bürgerinitiative. Aus der Innenbehörde hieß es, die Unterbringung von Familien mit Kindern oder aber ausschließlich von Erwachsenen hänge davon ab, ob Schlafplätze für Kinder eingerichtet werden könnten. Die Anwohner wollten helfen. Und tatsächlich: Die Ohlstedter hatten in weniger als einer Woche die geforderte Menge an Kinderbetten auftreiben können.
Den Fortschritt des Lageraufbaus und die Arbeit der Initiative dokumentiert die Anwohnerin Britta Freith in ihrem Blog. Zudem hat die Werbetexterin eine Facebook-Gruppe gegründet, in der sich schon mehr als 250 Ohlstedter austauschen. Eine Anwohnerin postet: „Wollen wir unsere neuen Nachbarn nicht mit viel Buntem willkommen heißen? Luftballons, Plakate oder Ähnliches? Einfach irgendetwas, damit sie sich von Anfang so wohl wie möglich fühlen können.“ „Das Engagement war überwältigend“, sagt Britta Freith. Es ist eine Liste erstellt worden, auf der Bürger Hilfsangebote machen. So erklären sich Ohlstedter unter anderem auch dazu bereit, Flüchtlinge zu Arztbesuchen zu begleiten, Kinder zu betreuen oder ihnen Deutschunterricht zu geben.
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