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Schiffsmakler in Sorge über Nutzung des Olympia-Geländes

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Hafenfirmen fürchten, dass sie Flächen für Olympia räumen müssen

Hafenfirmen fürchten, dass sie Flächen für Olympia räumen müssen

Foto: Fabricius

Verbandschef Koopmann warnt vor Wohnbebauung im Hafen. Einschränkungen für Schifffahrt oder Hafenbetriebe müssten verhindert werden.

Hamburg. Der Zentralverband der deutschen Schiffsmakler (ZVDS) betrachtet die geplante Anschlussnutzung der Flächen, sollte Hamburg tatsächlich die Olympischen Spiele austragen, mit Sorge: Die Bewerbung Hamburgs zeige deutlich, dass die Frage, wie der Konflikt zwischen Wohnbebauung und gewerblicher Flächennutzung aufgelöst werden kann, noch zu klären ist, sagte der ZVDS-Vorsitzende Christian Koopmann anlässlich der Mitgliederversammlung der Schiffsmakler im Hamburger Hafen-Klub.

„In jedem Fall rückt die Wohnbebauung an die operativen Hafenbetriebe heran. Aus unserer Sicht darf dieses aber nicht zu Einschränkungen für die Schifffahrt oder die Hafenbetriebe führen“, so Koopmann. Es bedürfe einer „dringenden“ Klarstellung dahingehend, „dass nicht die Hafenbetriebe oder Schiffe, sondern die Wohnungen die Störer sind“, ergänzte er.

Angesichts der Koalitionsverhandlungen lobte Koopmann das Verhalten der Grünen: Es sei geradezu erfrischend, dass diese den Protest gegen die derzeit vor Gericht verhandelte Elbvertiefung aufgegeben hätten. „Trotz aller Zweifel hat der mögliche neue Koalitionspartner sich dazu verpflichtet, dass im Falle eines Beschlusses durch das Gericht alle Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um die Elbvertiefung umzusetzen. Das ist ein ganz wichtiger Beschluss für den Hamburger Hafen“, sagte Koopmann.

Er warnte vor einer Verschärfung ökologischer Standards im Hafen. „Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert gewesen, wenn der Senat sich einmal das Ziel gesetzt hätte, nicht nur den umweltfreundlichsten Hafen der Nordrange zu repräsentieren, sondern auch den kostengünstigsten.“ Ein weiteres Thema der Schiffsmakler war der Zustand der Infrastruktur: „Ob an der Elbe, Ems oder Weser – überall stockt der notwendige Ausbau der maritimen Infrastruktur, und das obwohl das Ladungsvolumen stetig steigt,“ sagte der ZVDS-Chef.

Wenn der Bund seine eigenen Prognose zur Entwicklung des Güteraufkommens wirklich ernst nehme, dann müsste dem Ausbau der Verkehrswege von und zu den Seehäfen höchste Priorität eingeräumt werden. Im neuen Bundesverkehrswegeplan erwarten die Schiffsmakler ein klares Bekenntnis zum Ausbau der maritimen Infrastruktur sowie der Hinterlandanbindungen.

( mk )

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