Ein nach viel Motorenöl duftendes Potpourri auf dem Heiligengeistfeld aus rund 2000 dicken, breiten, langen und vor allem alten Fahrzeugen.

Hamburg. Beinahe zärtlich wischt er mit seinem Feudel über die Scheinwerfer seines Autos, das eben mehr ist als bloß ein Wagen mit vier Rädern. "Die Karre ist mein Baby", sagt Marco Bartels. Der 31 Jahre alte Ottenser, lässig in Mechanikerkluft gekleidet, unrasiert und sonnenbebrillt, klopft seinem 1929er Ford A, einem Pick-up, sanft aufs braune Blech und schwärmt: "Bis auf Motorgetriebe, Achse und Lenksäule ist alles original. Allein finanziell ist das Schätzchen schon 60 000 Euro wert, ideell noch sehr viel mehr!"

Marco Bartels war einer von gut 15.000 Gästen der "Street-Mag-Show" für American Cars and Harleys. Die fand am Wochenende zum 19. Mal auf dem Heiligengeistfeld statt und bot ein nach viel Motorenöl duftendes Potpourri aus rund 2000 dicken, breiten, langen und vor allem alten Fahrzeugen.

"Oldtimer sind ein Lebensgefühl", findet Bartels, als er sich gestern Nachmittag auf dem Heiligengeistfeld umschaut und überall glänzendes Chrom, wuchtige Motoren und qualmende Auspuffrohre erblickt. Bartels steht mit dieser Meinung nicht alleine da. Die ihn umgebende Kulisse aus Elvis-Tollen, knappen Röcken, engen Blusen, Jacken sowie Stiefeln aus gegerbtem Leder und der Hintergrundmusik von Johnny Cash beweist: Hier sind die "goldenen 50er-Jahre" noch lebendig, hier weht wieder der Wind des Rock 'n' Roll, und hier treffen Freiheit sowie Lebensfreude aufeinander - eben alles, was man landläufig "American way of life" nennt ...