Mehr als zwölf Millionen Übernachtungen in 2014, Auslastung bei fast 80 Prozent

Hamburg. Die Tourismusbranche in der Hansestadt setzt weiterhin auf Wachstum und konnte im vergangenen Jahr erneut Rekordergebnisse erzielen: Mehr als 12 Millionen Übernachtungen verzeichnete die Hamburger Hotellerie in 2014 und damit ein Plus von rund 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zimmerauslastung in den Hotels konnte im Jahresdurchschnitt von 78 auf 78,9 Prozent gesteigert werden. Damit liegt Hamburg noch vor München (78 Prozent) und Berlin (74,3 Prozent) weiterhin auf der Spitzenposition in Deutschland.

Wie wichtig die Branche für die Hansestadt sei, zeigte Tourismus-Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) anlässlich der Vorstellung der Zahlen am Dienstag auf: „Noch nie war der Beitrag der Tourismuswirtschaft für die Lebensqualität in Hamburg und der Metropolregion so groß. Noch nie haben so viele Hamburger vom Tourismus profitiert.“ Als Beispiel nannte Rieckhof die Arbeitsmarktzahlen. Seit 2001 sei die Anzahl der Menschen, die vom Tourismus leben, um 50.000 auf nun 97.000 angestiegen.

Einer der größten Arbeitgeber ist die Hotellerie. Zurzeit stehen 55.887 Betten in Hamburg zur Verfügung, und die Kapazität wird weiter ausgebaut: Bis Ende 2017 sollen laut der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) 20 weitere Häuser mit rund 3200 Betten eröffnen. Dazu gehört in der Luxuskategorie das „The Fontenay“, das Milliardär Klaus-Michael Kühne im Sommer 2016 an der Außenalster eröffnen will. Der 77-Jährige investiert mehr als 100 Millionen Euro in sein Vorhaben und hat das ehrgeizige Ziel, hier das „beste Hotel Deutschlands“ zu präsentieren.

Bereits im Mai 2015 soll das Traditionshaus Reichshof an der Kirchenallee nach umfangreicher Renovierung wiedereröffnen. Noch steht allerdings nach Abendblatt-Informationen nicht fest, welche Hotelmarke das Haus unweit vom Hauptbahnhof künftig betreiben wird. Die Event-Hotelgruppe als Bauherr soll noch keine Entscheidung getroffen haben und mit mehreren Ketten in Verhandlungen stehen. Darunter die Marke „Pullmann“, die zur Accor-Gruppe gehört, aber auch „Hilton“ ist im Gespräch.

Auch wenn die Hamburger Hotels mit einer Auslastung von 78,9 Prozent im Jahresdurchschnitt in Deutschland die Nummer eins sind, ist der durchschnittliche Zimmerpreis in anderen Großstädten deutlich höher: In München lag dieser im vergangenen Jahr bei 125,70 Euro, in Frankfurt bei 118,70 Euro und in Düsseldorf bei 111,80 Euro. In Hamburg konnte ein durchschnittlicher Zimmerpreis von 106,30 Euro (und damit eine Steigerung um rund 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr) erzielt werden.

In diesem – wie in jedem – Jahr will Hamburg erneut einen Rekord bei den Übernachtungszahlen erreichen. „Nachdem wir im vergangenen Jahr die Zwölf-Millionen-Marke knacken konnten, gehen wir für 2015 von einer Steigerung bei den Übernachtungen um fünf Prozent aus“, sagte Hamburg-Tourismus-Chef Dietrich von Albedyll.

Dabei hat Hamburg vor allem auch die ausländischen Märkte im Blick: Im vergangenen Jahr wurden 2,9 Millionen Übernachtungen aus dem Ausland gezählt. Dabei belegt Dänemark mit 326.000 Übernachtungen und einem Plus von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den ersten Platz. Es folgt die Schweiz mit einem Zuwachs von 8,1 Prozent und 284.000 Übernachtungen. Zu den Top-5-Märkten zählen außerdem: England mit 278.000, Österreich mit 248.000 und die USA mit 190.000 Übernachtungen.

Für Dietrich von Albedyll steht fest: „Hamburg hat sich verändert und befindet sich weiterhin im Wandel. Unsere Studien belegen, dass die Hansestadt bei den Menschen im In- und Ausland eine neue Wahrnehmung und ein anziehendes Qualitätsprofil entwickelt hat.“ Die positive Tourismusentwicklung habe das Hamburg-Bild in der Welt aufgewertet und emotional aufgeladen, so von Albedyll weiter.

Auch die Tourismuszahlen für das Nachbarland Schleswig-Holstein wurden am Dienstag veröffentlicht, und auch hier konnten Rekorde verzeichnet werden: So haben 6,76 Millionen Gäste im vergangenen Jahr 26,35 Millionen Übernachtungen – das entspricht einem Plus von 6,2 Prozent – im nördlichsten Bundesland verbracht: „Einen großen Anteil daran hat zweifellos das gute Wetter im vergangenen Jahr“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD), der auch Präsident des Deutschen Tourismusverbandes ist. Meyer sagte weiter: „Während die Nebensaison in früheren Jahren vernachlässigt worden ist, gibt es hier inzwischen einen deutlichen Wachstumstrend bei den Gästezahlen und auch bei den Übernachtungen.“

Schleswig-Holstein wird auch vom 4. bis 8.März auf der ITB in Berlin in Halle 6.2A vertreten sein, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hansestadt. 65 Partner präsentieren sich auf dem Hamburger Gemeinschaftsstand, organisiert von der HHT, auf der weltgrößten Reisemesse. Das Motto der Hamburger ist in diesem Jahr „Große Freiheit für große Kultur“.

Der 630 Quadratmeter große Messestand erstreckt sich über zwei Stockwerke. Eine große Tradition hat der Hamburg-Empfang, zu dem am 4.März rund 300 geladene Gäste erwartet werden. Beim 5. Hamburger Kreuzfahrttag auf dem Stand stehen am 6.März die Auszeichnung der „Kreuzfahrtpersönlichkeit 2015“ und der „Reeder-Talk“ auf dem Programm.