Hochbahn baut die Bahnhöfe Stephansplatz, Hallerstraße und Klosterstern barrierefrei aus. Zwei Monate lang Ersatzverkehr mit Bussen.

Hamburg. Die Fahrgäste der Hamburger Hochbahn müssen sich auf der Linie U 1 für etwa zwei Monate auf längere Fahrzeiten und Busersatzverkehr einstellen: Die Strecke wird zwischen den Haltestellen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg vom 28. Februar bis 15. März und vom 16. Juli bis 26. August komplett gesperrt. Der Grund: Die Bahnhöfe Stephansplatz, Hallerstraße und Klosterstern werden saniert und barrierefrei ausgebaut. Außerdem sollen die Schienen auf der Strecke erneuert werden.

Acht Millionen Euro investiert das Verkehrsunternehmen in die Sanierung: „Diese Sperrung gehört zu den anspruchsvolleren, weil viele Fahrgäste den Abschnitt nutzen“, so Hochbahn-Vorstand Jens-Günter Lang.

Zudem gebe es auf der Strecke verschiedene alternative Fahrmöglichkeiten, der Koordinierungsaufwand sei folglich entsprechend hoch, sagt Lang weiter. Die U 1 ist eine der längsten Linien und gehört zu den am stärksten frequentierten Strecken in der Hansestadt: Von der Sperrung werden im März pro Werktag rund 92.000 Fahrgäste betroffen sein, in den Ferienmonaten Juli und August dürften 82.000 Kunden die Auswirkungen spüren. „Wir haben die zweite Phase der Sperrung bewusst in die Sommerferien verlegt, da dort das Fahrgastaufkommen geringer ist“, erklärt Lang. Denn selbstverständlich sei eine solche Maßnahme immer mit Einschränkungen für die Fahrgäste verbunden. „Aber die Bauarbeiten können eben nicht im laufenden Betrieb ausgeführt werden.“

Für die Fahrgäste bedeutet die Sperrung konkret: Zwischen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit um bis zu 20 Minuten: „Wir gehen aber davon aus, dass nur etwa 10.000 Fahrgäste an den Werktagen dieses Alternativangebot nutzen werden“, sagte Lang. Denn es gebe andere Möglichkeiten, an sein gewünschtes Ziel zu gelangen: Man könne an der Kellinghusenstraße in die U3 umsteigen und über die Haltestelle Schlump bis zum Rathaus fahren. Auf dem Weg stadtauswärts empfiehlt die Hochbahn, mit der U 3 vom Rathaus bis zur Kellinghusenstraße zu fahren oder ab Jungfernstieg mit der U2 bis zum Schlump und dann weiter die U 3 bis zur Kellinghusenstraße zu nehmen.

Als Verbindung zwischen dem Hamburger Norden und der Innenstadt bietet sich nach Angaben der Hochbahn die S 1 als Alternative von Ohlsdorf bis zum Jungfernstieg an. Allerdings nicht an jedem Termin, denn am7. und 8. März ist auch die S1/S11 zwischen Ohlsdorf und Barmbek gesperrt.

Die sogenannte Phase I des barrierefreien Ausbaus der U-Bahnhöfe soll bis Ende des Jahres beendet und damit der Ausbau von 20 Haltestellen abgeschlossen sein. Insgesamt sind dann 57Haltestellen im Streckennetz der Hochbahn mit einem Fahrstuhl ausgestattet. 14 Stationen werden bis dahin behindertengerecht ausgebaut sein: Derzeit wird an den Haltestellen Mundsburg, Legienstraße und Rauhes Haus gebaut. Im März wird auch am Standort Ochsenzoll mit dem barrierefreien Ausbau begonnen.

Ebenfalls ausgebaut werden nun entlang der U 1 die Stationen Hallerstraße, an der vorbereitende Arbeiten bereits seit Januar laufen, und Stephansplatz. Der Klosterstern gehört eigentlich nicht mehr zur Bauphase 1, soll aber auch schon barrierefrei ausgebaut werden. Allerdings gibt es dort Anwohner, die das Vorhaben kritisieren, weil auch in den Straßenraum eingegriffen werden muss: „Deshalb werden wir am Klosterstern nur mit den Bauarbeiten beginnen, wenn der Planfeststellungsbeschluss vorliegt“, so Hochbahn-Vorstand Lang.

Unabhängig davon werde aber im Zuge der Streckensperrung am Klosterstern mit der Sanierung der Haltestelle begonnen: Dazu gehört die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Tunneldeckel und die Neugestaltung der Schalterhalle – inklusive Austausch der Rolltreppe. Am Stephansplatz und an der Hallerstraße sollen neben dem Einbau der Fahrstühle unter anderem der Bahnsteigbelag erneuert und ein Blindenleitsystem eingebaut werden. Zudem werden auf einer Länge von insgesamt 220 Metern zwischen Hallerstraße und Stephansplatz die Schienen erneuert.

Ab 2016 soll dann die Bauphase II beginnen. Hochbahn-Chef Günter Elste hatte im vergangenen Jahr im Abendblatt das ehrgeizige Ziel verkündet, dass bis Anfang des kommenden Jahrzehnts alle 91 U-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut sein sollen. Aber es gibt einige Stationen, die die Planer des Verkehrsunternehmens vor große Herausforderungen stellen – allen voran die Haltestellen Sternschanze und Landungsbrücken.

Die Kosten für den barrierefreien Ausbau dieser Stationen dürften deutlich höher sein als die bei anderen Haltestellen. Das gilt auch für den U-Bahnhof Jungfernstieg, allerdings sind dort die Planungen für den Umbau laut Lang schon fortgeschritten. Und dann hat Lang noch eine gute Nachricht für die Fahrgäste: „In diesem Jahr wird es in unserem Streckennetz nur auf der Linie U 1 zwischen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg zu langfristigen Sperrungen kommen“, verspricht Hochbahn-Vorstand Lang.