Rotherbaum. Am gestrigen Donnerstag hatte die Universität Hamburg bereits zum vierten Mal die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ organisiert. Von 16 bis 24 Uhr hatten Studierende die Möglichkeit, in der Staats- und Universitätsbibliothek ihre unvollendeten Arbeiten zu komplettieren. Zur Unterstützung wurden Workshops über das richtige Zitieren, den Umgang mit Schreibblockaden sowie über Methoden zum Finden von Themen angeboten. Auch individuelle Schreibberatung gab es. Zudem zeigte der Hochschulsport, wie man den Geist und den Körper an langen Tagen fit hält. Im vergangenen Jahr hatten 170 Studierende das Angebot wahrgenommen, in diesem Jahr dürften es ähnlich viele gewesen sein.

Einer Studie der Pädagogischen Hochschule Freiburg zufolge schieben 58 Prozent der Studierenden regelmäßig Hausarbeiten, Referate oder die Klausurvorbereitung auf. Psychologen nennen dieses Phänomen Prokrastination. Die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ war im Jahr 2010 vom Schreibzentrum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder ins Leben gerufen worden. Im folgenden Jahr machten bundesweit bereits sechs Universitäten bei der Aktion mit. Seitdem beteiligten sich Jahr für Jahr mehr Hochschulen– auch in den USA, in Österreich und in Kanada.