Poppenbüttel. Sie wollten eine Rentnerin betrügen – und wurden selbst ausgetrickst. Die Polizei hat am Dienstag zwei Frauen vorläufig festgenommen, nachdem eine 75-Jährige, die Opfer eines klassischen Enkeltrickbetrugs werden sollte, diesen durchschaut hatte. Inge Peters tat jedoch so, als glaube sie den Betrügern, so dass diese überführt werden konnten.

Peters war in ihrer Wohnung in Poppenbüttel, als gegen 12.30 Uhr das Telefon klingelte und sich ein Mann als ihr Sohn ausgab. Er brauche 20.000 Euro für die Reparatur seines Autos. „Ich wusste sofort, dass das nicht mein Sohn war. Die Stimme war mir völlig unbekannt“, sagt Peters, die vorgab, zumindest 10.000 Euro von der Bank holen zu wollen. „Im Fernsehen und in der Zeitung wird ja häufig über solche Betrüger berichtet, daher wusste ich gleich, was los war.“ Nachdem sie aufgelegt hatte, informierte Peters sofort die Polizei, die mit ihr das weitere Vorgehen besprach.

Auch bei mehreren Kontrollanrufen der Betrüger („Guten Tag, Polizei, kann ich mal meinen Kollegen sprechen?“) ließ Peters nicht erkennen, dass sie den Trick bereits durchschaut hatte. „Ich wurde richtig unter Druck gesetzt. So etwas würde mein Sohn niemals tun“, sagt die 75-Jährige. Sie sicherte dem Anrufer aber zu, das Geld an einer nahe gelegenen Bushaltestelle zu übergeben. Bei der geplanten Geldübergabe nahm die Polizei dann eine 17- und eine 51-Jährige vorläufig fest. Die Polizei bezeichnete das Verhalten der Rentnerin als „absolut vorbildlich“. Ein Sprecher: „Man sollte sich bei derartigen Anrufen unbedingt immer vergewissern, ob es sich tatsächlich um einen Verwandten handelt, zum Beispiel, indem man denjenigen zurückruft.“