Zwar geht es in der aktuellen Tarifrunde um die Einkommen aller mehr als 6000 Beschäftigten des Sicherheitsgewerbes in Hamburg – nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di erhalten 60 Prozent des Personals nur den Mindestlohn von 8,50 pro Stunde. Öffentlich ausgetragen wird der Streit um die Gehälter aber am Flughafen, wo sie deutlich höher liegen.

Die 530 Mitarbeiter an den Passagierkontrollen verdienen aktuell 14 Euro je Stunde. Der Lohn ihrer 350 Kollegen, die das Flughafenpersonal sowie Waren kontrollieren, beträgt 12,40 Euro. Für beide Gruppen fordert Ver.di nun einheitlich 15 Euro, erfahrenere Beschäftigte der Passagierkontrolle sollen aber nach Dienstjahren gestaffelt bis zu 3,50 Euro je Stunde zusätzlich bekommen. Als „maßlos überzogen“ bezeichnet der Branchenverband BDSW diese Forderungen. Schließlich habe sich der Stundenlohn der sogenannten Luftsicherheitsassistenten in Hamburg von 2011 bis heute bereits um 27 Prozent erhöht. Die Arbeitgeber bieten für das Personal im „allgemeinen Bewachungsdienst“, für den Ver.di 9,20 Euro fordert, einen Lohn von 8,75 Euro an.

Am Flughafen soll es 14,90 Euro geben. Auf Basis dieses Angebots würde das Bruttomonatsgehalt einschließlich der Zuschläge bei einer 37-Stunden-Woche für diese angelernte Tätigkeit rund 2700 Euro betragen, rechnet der BDSW vor, während etwa ein Busfahrer nur 2200 Euro verdiene und ein junger Kommissar 2500 Euro. Allerdings ist die Quote der Teilzeitbeschäftigten im Sicherheitsgewerbe hoch. Nach Angaben von Ver.di liegt sie beim größten der am Hamburger Flughafen eingesetzten privaten Dienstleister bei 55 Prozent.

Die Gehälter für das Personal an den Flughafensicherheitskontrollen fallen je nach Bundesland unterschiedlich aus – und gemessen an den Ländern, in denen aktuell ebenfalls Tarifverhandlungen laufen, kommen die Hamburger Beschäftigten dabei nicht besonders gut weg: Die Kollegen in Baden-Württemberg verdienen 15 Euro pro Stunde, in Nordrhein-Westfalen gibt es 14,70 Euro. Nur in Niedersachsen (13,85 Euro) ist das Gehalt niedriger. Der BDSW fordert für die Zukunft bundesweite Tarifverträge, was bisher an den „Eitelkeiten“ der Ver.di-Landesbezirke gescheitert sei.