„Ich habe nichts gesucht, aber ganz viel gefunden.“ Mehr als 20 Stunden sprach die Hamburger Fotografin Dörthe Hagenguth mit acht Menschen, die den größten Teil ihres Leben in Niendorf verbrachten. Herausgekommen ist ein berührender Film über einen Stadtteil, der vor 60 Jahren noch ein kleineres Dorf war.

Am meisten habe sie das Vertrauen beeindruckt, das ihr entgegengebracht worden sei, sagt Dörthe Hagenguth. „Schließlich erzählten mir die Menschen ihr privatestes Leben.“ Etwas, das die 48-jährige allein lebende Fotografin, die für Magazine wie „Spiegel“, „Geo Saison“ oder „Brigitte“ und die Umweltschutzorganisation Greenpeace arbeitete, zuvor nicht so oft erlebt hatte.

Ihre berufliche Karriere begann Dörthe Hagenguth im Jahr 2001 als Jungredakteurin beim „Niendorfer Wochenblatt“. Schon damals zog es sie zur Fotografie, sodass sie 2004 und 2005 in Luzern an der Schweizer Journalistenschule Pressefotografie studierte. Als selbstständige Fotografin bereiste sie die Welt: Japan, Frankreich, Nicaragua, die Ukraine.

Doch die Verbindung zu Ingelor Schmidt, ihrer einstigen Chefin beim „Niendorfer Wochenblatt“, blieb bestehen. Als das Angebot kam, einen Film über Niendorf zu machen, zögerte Dörthe Hagenguth nicht lang. Am Ende ist es nämlich überall auf der Welt gleich: „Wenn du Menschen kennenlernst, dann wird Geschichte nachvollziehbar.“