Kann man wirklich an einem gebrochenen Herzen sterben? Theoretisch lässt sich diese Frage mit ja beantworten. Man nennt das Phänomen auch Broken-Heart-Syndrom, und es zeigt, welche Auswirkungen die Psyche auf den Körper haben kann.

In vielen Fällen lässt sich die Erkrankung früh erkennen und behandeln. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt. Das ist vielleicht ein Grund dafür, dass die Krankheit so schnell erkannt werden kann. Schließlich zählt bei einem Infarkt jede Minute.

Woran erkennen Ärzte, dass ein gebrochenes Herz den Menschen krank macht? Meist leiden Frauen zwischen 50 und 70 Jahren an dem Broken-Heart-Syndrom. Aber natürlich kann es auch junge Menschen treffen – nach einem schlimmen Streit mit dem Freund oder ganz großem Kummer. Betroffene spüren Schmerzen in der Brust und haben Atemnot. Die meisten Broken-Heart-Patienten litten oder leiden unter schweren Schicksalsschlägen, wie Verlust des Partners, Unfälle oder Todesfälle. Das hat eine erhöhte Ausschüttung an Adrenalin und ähnlichen Stresshormonen zur Folge, die die Herzwand stark reizt. Zudem führt das Einströmen von Kalzium wahrscheinlich zum Verkrampfen des Herzmuskels.

Ärzte vermuten, dass es so zu den typischen Herzinfarktsymptomen kommt. Aber anders als bei einem Infarkt, wo die Herzkranzgefäße verstopft sind, sind bei Patienten mit dem Broken-Heart-Syndrom alle Herzkranzgefäße offen. So etwas lässt sich allerdings erst nach einer Herzkatheteruntersuchung feststellen. Diese ist besonders wichtig für die weitere Behandlung, da man Stresskardiomyopathie-Patienten – so nennt man Patienten mit dem Broken-Heart-Syndrom – mit Betablockern und Beruhigungsmitteln behandelt. In den meisten Fällen lässt sich so diese seltene, aber gefährliche Herzerkrankung relativ schnell behandeln. Bei den Patienten bleiben in der Regel auch keine Herzschäden zurück.

Anhand des Broken-Heart-Syndrom zeigt sich deutlich, wie stark sich Seelenschmerz auf die körperliche Gesundheit eines Menschen auswirken kann.