Schüler trafen den Hamburger Moderator und Plattdeutsch-Experten – und sind begeistert

Hamburg . Meine Klasse und ich haben an dem Projekt „Schüler machen Zeitung“ teilgenommen. Während des Projekts hat uns die Haspa Hamburg Stiftung ein Treffen mit Yared Dibaba angeboten.

Yared Dibaba ist ein Hamburger Moderator, Entertainer und Schauspieler. Er spricht fließend Plattdeutsch.

Um das Gespräch zu beginnen, erzählten wir erst ein wenig über uns. Yared Dibaba lockerte die Stimmung mit lustigen Sätzen wie „Peace digga, wir sind on Air“ auf. Mit dieser lockeren Art zeigte er uns, dass wir keine Hemmungen haben müssen.

Zunächst fragen wir, welches Land er als Heimat betrachtet. „Ich glaube ich gehöre zu den Glücklichen, die nicht nur eine Heimat haben, sondern mindestens zwei: Einmal mein Geburtsort Oromia in Äthiopien und einmal Hamburg, weil hier meine zwei Söhne geboren sind, meine Jobs sind und natürlich auch viele Freunde. Man verbindet Heimat mit verschiedenen Speisen, Getränken und das ist für mich Heimat“, sagt Yared Dibaba. Wir fragen ihn auch, was er als Kind werde wollte. Seine Antwort: Im Alter von 14 Jahren wollte er Pilot werden und danach irgendetwas in Richtung Modedesign. Dann muss Dibaba etwas schmunzeln. Er erzählt uns, dass er ganz verschiedene Sachen ausprobiert hat und sogar mal ein zweiwöchiges Praktikum beim Friseur gemacht hat. Während dieser Zeit habe er gemerkt, dass er Abitur machen wolle, um später mehr Auswahl bei der Berufswahl zu haben.

Auf die Frage, ob er es sich je erträumt habe, so weit im deutschen Fernsehen zu kommen, sagt er lachend: „Ich finde, ich bin noch gar nicht weit genug.“ Dies begründete er damit, dass es immer mehr Wünsche, Gedanken oder Sachen gibt, die man noch erreichen kann oder will, aber im Allgemeinem hätte er es nie gedacht – gerade wenn er an seine Kindheit als Neunjähriger zurückdenkt. Zu dieser Zeit herrschte in Äthiopien Krieg. Trotz schlimmer Erinnerungen findet Yared Dibaba Oromia schön und er vermisst seine Heimat.

Yared Dibaba sagt uns auch, dass wir, wenn wir etwas wollen, alles dafür tun sollen. Auch wenn uns jemand sagt, dass wir es nicht schaffen können, denn nur wir selbst wissen, ob wir es schaffen können oder nicht. Mit diesem Satz hat er vielen von uns Mut gemacht. Zum Abschluss fragen wir ihn, ob er etwas in seiner Vergangenheit ändern würde? Ganz ehrlich“, sagt er. „Ich würde gar nichts ändern. Ich hab’ vieles falsch gemacht und ich hab’ auch vieles richtig gemacht, aber ich glaube, es ist alles richtig so. Aus Fehlern lernt man, man muss seine eigenen Erfahrungen sammeln.“

Valentina Salic, Klasse 9e, Gyula Trebitsch Schule, Tonndorf