Rotherbaum. Seit er als 10-Jähriger jeden Sommer eine Woche lang mit seinem Vater in Berlin verbrachte, wusste der Hamburger Michele Beil, dass er nach dem Abitur zu gern in dieser Stadt leben wollte. „Deshalb war für mich klar, dass ich dort studieren würde“, sagt Beil, der im Stadtteil Rotherbaum aufwuchs. 27 Jahre alt ist er mittlerweile, dazu Mode-Designer. Auf der Berliner Fashion Week, die heute beginnt, stellt er erstmals seine Kollektion vor. In einer Galerie in Berlin-Mitte werden Models die Teile zeigen, auf Liegen ruhend.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Jale Richert hat er deshalb 63 Teile für das eigene Label „Richert Beil“ kreiert. „Unser Schwerpunkt liegt auf Jacken und Mänteln“, sagt Beil, „besonders ist, dass wir alles ohne Knöpfe machen.“ Seine Partnerin Jale Richert habe eine regelrechte „Knopf-Phobie“. Und schon war das Alleinstellungsmerkmal gefunden.

Kennen gelernt haben sie sich während des Studiums an der Internationalen Kunsthochschule Esmod in Berlin, beide schlossen im Jahr 2012 mit Auszeichnung ab. Nach zwei Jahren, in denen die Jung-Designer für Branchen-Größen wie Iris von Arnim und Patrick Mohr arbeiteten, gründeten sie ihr eigenes Label: „Unsere Marke steht für ein klassisches und stark konzeptionelles Design mit besonderen Details und hoher Qualität, das zugleich tragbar und zeitlos ist“, sagt Beil. Das Team habe sich vorgenommen, keinen Mantel für mehr als 500 Euro zu verkaufen.

Beil sagt über seine Heimatstadt Hamburg: Wir sind oft in der Stadt, da einige unserer Stofflieferanten da ihren Sitz haben.“

In Berlin fehlen ihm nicht nur Alster und Elbe. „So 'ne schöne HSV-Kneipe, die vermisse ich!“