Hamburg. Das Ziel heißt fünf Prozent. Was soll Burkhard Masseida, Spitzenkandidat der Piraten für die Bürgerschaftswahl, auch anderes sagen angesichts des jähen Absturzes seiner Partei. Sie sitzen zwar in den Landesparlamenten von Berlin, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Doch schon 2013 spielten die Piraten bei der Bundestagswahl keine Rolle mehr. Nun also die Bürgerschaftswahl am 15. Februar in Hamburg.

Er strebe keine Koalition an, sondern eine „Piraten-Opposition“, wie Masseida zum Wahlkampfauftakt sagt. Er setzt auf enttäuschte Wähler, Erstwähler und „taktische Wähler“. Also solche, die die mögliche absolute Mehrheit der SPD verhindern wollen. Auf den Wahlplakaten steht „HVV für lau“ und „Stadtbahn für alle“ oder einfach nur „Hamburg für alle“. 70.000 Euro nehmen die Piraten für den Wahlkampf in die Hand. Dies sei bis zu zehnmal soviel wie bei anderen Wahlkämpfen.

Die übergeordneten Themen bei den Piraten sind Bürgerrechte und Transparenz. „Wir sind für Teilhabe am Wohnen, Mobilität und Kultur“, sagt Masseida. Die Stadt sollte als Dienstleiter dieser Angebote angesehen werden. In Sachen Bürgerrechte spricht sich der Spitzenkandidat gegen Gefahrengebiete aus. Die Überwachung von Telefonen und Computern lehne er ab, und der Verfassungsschutz gehöre abgeschafft. Außerdem setzen sich die Piraten für die gezielte Abgabe von Cannabis ein. Auf diese Weise sollen Anwohner von den Folgen des bisherigen illegalen Drogenhandels entlastet werden. Zudem stelle das Betäubungsmittelgesetz eine „Bevormundung“ der Bürger dar.

Dass es mit dem Einzug in die Bürgerschaft schwierig wird, bestreitet Masseida nicht. Aber schon vier Prozent würden helfen. „Dann werden wir wahrgenommen und können außerparlamentarisch Dinge durchsetzen. So wie wir es bereits beim Transparenzgesetz geschafft haben.“