Hamburg . Futuristisch, revolutionär und seit ihrer Fertigstellung ein Wahrzeichen der Stadt: Die landschaftsprägende Zeltdachkonstruktion im Münchner Olympiapark brannte sich während der Sommerspiele 1972 schnell ins Gedächtnis der Massen ein. Ähnliches Flair versprüht auch ein Bauwerk in Hamburg. Das aus einer einteiligen Zeltmembran bestehende Dach der Radrennbahn Stellingen wurde 1995 installiert und gilt als größtes seiner Art in Europa. Optisch lassen sich somit durchaus Gemeinsamkeiten mit der weltberühmten Anlage in der bayerischen Landeshauptstadt feststellen.

Im Jahr 2024 könnte über dem 250 Meter langen Oval südlich des Tierparks Hagenbeck ebenfalls die olympische Flagge wehen. Die Stadt Hamburg sieht die Sportstätte in ihrem Olympiakonzept als Austragungsort für die Radrennen auf der Bahn vor. Der Radsport-Verband Hamburg (RHV) hält die Halle aktuell aber nicht für olympiatauglich. „Sie wurde schon seit Jahren nicht mehr renoviert. Es fehlt an ausreichend sanitären Anlagen und Umkleideräumen“, sagt Annette Rothe, Vizepräsidentin beim RHV. Auch Verbandssprecher Volker Quast schlägt in die gleiche Kerbe: „Das Zelt hat ein Loch und die Bahn ist etwas hubbelig.“ Gleichzeitig hofft Quast auf Olympia in Stellingen, schließlich sei die Anlage „eine der schönsten im Norden“. Hierfür bedürfe es aber einer intensiven Sanierung.

Auch die Bahn selbst müsste umgerüstet werden – von Beton auf Holz. Alternativ wäre seitens der Stadt daher der Bau einer temporären Halle für rund 5000 Zuschauer denkbar.