Wegen der Bauarbeiten für den Hochwasserschutz wird ein neuer Standort gesucht

St. Pauli. Die kleine Anlage mit einem bronzenen Buch, zwei Steinlöwen, gepflegten Sträuchern und einem Wandbild liegt an der Hafenpromenade etwa auf Höhe der „Rickmer Rickmers“. Mit ihr erinnert die Hamburger Gedenkstein Initiative an die Rettung Tausender vietnamesischer Flüchtlinge, die zwischen 1979 und 1987 von der „Cap Anamur“ aufgenommen und nach Europa gebracht wurden – viele von ihnen nach Hamburg.

Aber demnächst beginnen auch hier die Bauarbeiten für den neuen Hochwasserschutz zwischen den St. Pauli-Landungsbrücken und Baumwall. Die gesamte Promenade wird neu gestaltet: Gegenüber von Straßeneinmündungen werden landseitig Treppen angelegt. Um die Straßen mit der Promenade zu verknüpfen, werden Fußgängerüberwege ausgebaut. Ähnliche Treppen sind versetzt auf der Wasserseite vorgesehen, sodass man mit Blick auf den Hafen darauf sitzen kann. Gleichzeitig soll mit einer Erhöhung der Promenade auch ein Schutz gegen höher werdende Sturmfluten geschaffen werden. Auf dem östlichen Bauabschnitt 1 am Vorsetzen haben die Arbeiten bereits begonnen.

Der Bauabschnitt 2 am Johannisbollwerk wird 2015 in Angriff genommen. Dann wird das „Cap Anamur“-Denkmal kurzzeitig verschwinden. „Wo es nach der Fertigstellung genau wieder errichtet wird, ist noch nicht abschließend entschieden, es wird aber auf jeden Fall im Bereich des zweiten Bauabschnitts sein“, sagt eine Sprecherin des Landesbetriebs Brücken, Straßen und Gewässer der BSU (Behörde für Stadtplanung und Umwelt) auf Abendblatt-Anfrage.