Feuerwehr rettet Forschungsprojekt. S-Bahn prallt auf umgestürzten Baum. Sandsäcke an der Alster

Hamburg. Der tagelange Dauerregen hat im Norden Felder und Straßen sowie die Baustelle eines europäischen Forschungsprojekts überschwemmt. Ein Nebenschacht des XFEL-Tunnels in Schenefeld nahe dem Hamburger Desy-Forschungszentrum sei voll Wasser gelaufen, teilte die Feuerwehr Pinneberg am Dienstag mit. Etwa 300 Kubikmeter Wasser müssten aus dem 20 Meter tiefen Schacht gepumpt werden. In dem Tunnelbereich gebe es noch keine Technik oder gar Strahlung, sagte Feuerwehrsprecher Hauke Pannen. Ein Sprecher von Desy bestätigte dies. Es handele sich um eine Baustelle. „Das ist wie ein ganz tief gelegener Einfamilienhauskeller, der leer gepumpt werden muss“, sagte Pannen.

Die Pumpaktion war der aufwendigste von vielen Einsätzen, die die Feuerwehren in Hamburg und dem Umland am Dienstag hatten. Allein in der Hansestadt wurden in der Nacht 80 und bis zum späten Nachmittag noch einmal 25 Einsätze gezählt. „Die meisten Alarmierungen in der Nacht bezogen sich auf überflutete Straßen oder vollgelaufene Keller“, sagt Feuerwehrsprecher Hendrik Frese. „Es gab 20 Einsätze, bei denen es um Schäden durch den Sturm ging. Hierbei handelte es sich meist um Äste oder Baumteile, lose Planen oder Teile, welche wegen des starken Windes eine Gefährdung darstellten.“

In Heimfeld war am Dienstagnachmittag die Strecke der Linie S3 gesperrt, nachdem in Höhe der Straße Am Radeland ein Baum auf die Gleise gestürzt war. Ein Zug fuhr auf. Der Baum verkeilte sich unter der Achse. Feuerwehrleute konnten den Baum beseitigen. Eine Evakuierung des Zuges war nicht nötig. Während des Einsatzes war aber der Bahnverkehr unterbrochen.

In Poppenbüttel trat die Alster über die Ufer. Dort rückte die Feuerwehr an und schützte ein Haus mit Sandsäcken vor dem Wasser. An der Straße Saselhörn lief ein Sickerschacht über. Auch hier musste die Feuerwehr eine Barriere aus Sandsäcken bauen, um die Überflutung von mehreren Häusern zu verhindern.

Im Bereich Heinrich-von-Ohlendorff-Straße war der Bach Lottbek zu einem zwei Meter breiten Flüsschen angeschwollen und drohte mehrere Grundstücke und Keller zu überfluten. An der Grumbrechtstraße riss der Sturm an drei Hochhäusern Planen vom Gerüst. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Eißendorf waren im Einsatz, um die Planen zu sichern. Der ergiebige Regen soll auch Heiligabend anhalten. Für den zweiten Weihnachtstag versprechen die Meteorologen dafür etwas Sonnenschein.