Einwohner aus Poppenbüttel und Lemsahl klagen über dauernde Belästigung durch den Luftverkehr

Hamburg Karin Wagner wohnt in Poppenbüttel und leidet stark unter Fluglärm. „Direkt über die Baustelle auf der anderen Straßenseite fliegen die Flugzeuge. Das Dröhnen geht um 6 Uhr los und endet oft nicht vor 23 Uhr.“ Wie viele andere Betroffene hat sie sich einer Bürgerinitiative angeschlossen, um gemeinsam für eine Änderung der Flugbahnen und ein genaueres Einhalten der Lärmschutzrichtlinien zu kämpfen. Karin Wagner zog schon vor 25 Jahren in ihr Reihenhaus. Damals sei es eine sehr ruhige Gegend gewesen. „Der Lärm ist erst vor wenigen Jahren so schlimm geworden. Inzwischen ist es kaum noch auszuhalten.“ Der Dauerschallpegel sei der eigentliche Stress: „Es ist nicht so, als würde der Krach immer mal mehr und mal weniger werden. Es ist ein konstantes, lautes Brummen, fast wie ein Rasenmäher. Man kann sich zwischendurch überhaupt nicht mehr entspannen“, sagt Wagner.

Susanne Löwe, 51, ebenfalls Leidtragende aus dem drei Kilometer entfernten Lemsahl, bestätigt die Aussage: „Es ist sogar so schlimm, dass man sich nicht mehr auf dem Balkon oder im Garten aufhalten kann. Meinen Geburtstag habe ich deshalb schon seit drei Jahren nicht mehr gefeiert.“ Würden die Eigentümer ihre Häuser verkaufen, wäre der Verlust so groß, dass sie nichts Gleichwertiges erwerben könnten. Susanne Löwe: „Da zieht man extra aus der Innenstadt in einen ruhigen Stadtteil, und dann ist es da viel schlimmer.“ Für Kinder sei die Gegend ohnehin nicht mehr geeignet. Und auch Erwachsene trügen Schäden davon. Karin Wagner: „In den letzten Jahren ist mein Blutdruck stark gestiegen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das mit der Lärmbelastung zusammenhängt. Von uns kommt eigentlich jeder zu dem Schluss: Wenn es nicht anders geht, muss der Flughafen raus aus der Stadt.“