Wenn Eltern sich dafür entscheiden, ihr Heimatland zu verlassen und nach Deutschland zu ziehen, haben die Kinder meist wenig Mitspracherecht.

Sie werden aus ihrem Umfeld gerissen und müssen mit einer neuen Kultur und Sprache zurechtkommen. Das ist für viele weder schön noch leicht. Sie lernen Deutsch in einer Internationalen Vorbereitungsklasse. In Hamburg gibt es die Klassen an Grundschulen und weiterführenden Schulen.

Wir haben eine Internationale Vorbereitungsklasse in Groß Flottbek besucht und haben 15 Schüler aus 14 Ländern kennengelernt. Die Atmosphäre im Klassenraum war fröhlich. Während der Arbeitszeiten lernten die Schüler sehr konzentriert. Wir haben viel miteinander gelacht, und es hat überhaupt keinen Unterschied gemacht, wer woher kommt. Für die Flüchtlingskinder zählte nicht die Nationalität, sondern ob sie gemeinsam Spaß mit den Menschen haben können. Auf dem Pausenhof haben die internationalen Schüler und die deutschen Schüler gemeinsam „geschlauft“. Schlaufen ist Laufen mit geschlossenen Augen.

Warum akzeptieren sich Kinder so wie sie sind. Warum können Erwachsene das nicht? Warum schauen wir uns die Menschen aus anderen Ländern nicht ohne Vorurteile an?

Vorurteile über die Deutschen: Wir ernähren uns vor allem von Bier, Quark und Wurst, essen zu allem Käsesoße und unser aller Lieblingssänger ist David Hasselhoff. Ob das stimmt, wage ich zu bezweifeln. Vorurteile sind Mist. Vorurteile dienen dazu, Menschen auszugrenzen.

Wir sind überall auf der Welt Ausländer, nur in Deutschland nicht. Auch wir wollen uns, ob im Kurzurlaub oder bei einem längeren Aufenthalt, in einem fremden Land wohlfühlen.

Lasst uns also Neuankömmlinge mit offenen Armen empfangen. Lasst uns durch die Straßen rufen: „Hey du, woher kommst du? Cool, dass du Deutschland ein bisschen vielfältiger machst.“

Friederike Leppert und Julia Biernacik, Klasse 9a, Marion-Dönhoff-Gynasium