Nicht Siege motivieren zu Bestleistungen im Sport und im Leben, sondern der Spaß an der Sache

Fußball, Leichtathletik, Hockey, Turnen, Badminton, Skifahren. Warum hat sich ein Sportler für eine bestimmte Sportart entschieden? Was hat ihn motiviert, sich für diesen Sport zu begeistern?

Manche Kinder fangen mit der Absicht eine Sportart an, einmal so erfolgreich zu werden wie ihr Vorbild. Andere lassen sich von Eltern oder Freunden überzeugen, eine Sportart auszuüben.

In der Sportwelt gibt es viele Beispiele dafür, dass die Kinder die Sportart wählen, in der ihre Eltern erfolgreich sind oder waren. So ist der Sohn des ehemaligen Fußballspielers Mehmet Scholl auch Fußballer geworden: Lucas Scholl, heute 18 Jahre alt, spielt in der U19 des FC Bayern München.

Der Sohn der erfolgreichen Skirennläufer Rosi Mittermeier und Christian Neureuther, Felix Neureuther, ist auch Skirennläufer geworden.

Andere haben einfach nur von einer Sportart gehört und wollen sie ausprobieren. Es gibt viele Gründe, eine Sportart zu beginnen. Genauso viele Gründe gibt es dann, den Sport intensiv weiterzubetreiben. Das kann der Erfolg sein, den man durch den Sport erfährt. Das kann aber auch einfach nur der Spaß sein, den die Menschen mit der Sportart verbinden.

Ich habe 25 Jugendliche gefragt, was für sie wichtiger ist beim Sport: Erfolg oder Spaß. Die meisten mussten lange überlegen, und drei der Befragten konnten sich gar nicht entscheiden. Meine Umfrage hat ergeben, dass zwei von sieben befragten Jungen sagten, für sie sei Erfolg wichtiger, aber nur zwei von 16 Mädchen diese Aussage machten.

Unterscheidet sich also die Motivation zum Sport bei Jungen und Mädchen? Ist es für Jungen wichtiger, Erfolg zu haben? Fünf der 25 befragten Mitschüler sagten: „Wenn man Erfolg hat, dann macht der Sport auch Spaß!“ Der Erfolg kann also auch eine Bestätigung darstellen, dass man den Sport richtig macht und man nicht umsonst trainiert.

Aber trainiert man denn umsonst, wenn man keinen sichtbaren Erfolg hat? Ich denke, dass dies nicht so ist. Man kann aus jeder Sportart etwas für das Leben lernen, außerdem lernt man beim Trainieren Selbstdisziplin und das selbstständige wie konzentrierte und zielgerichtete Arbeiten, um ein Ziel zu erreichen. Das kann zum Beispiel einfach nur eine neue Bewegung sein, um schneller zu laufen. Disziplin, zielgerichtetes Arbeiten – diese Fähigkeiten sind wichtiger für das Leben als Medaillen, die irgendwann im Schrank oder in irgendeiner Ecke liegen, um zu verstauben.

Ist es ein Erfolg, eine Medaille zu gewinnen oder oben auf dem Siegertreppchen zu stehen? Viele sagen, dass dies natürlich das Ziel des Sports und somit Erfolg sei. Ich denke, der Erfolg ist das Lernen, das Entwickeln und das Vorankommen im Sport. Wer lernt, im Leben voranzukommen, ist erfolgreich. Und da dies der Fall ist, sobald man einen Sport macht und Spaß daran hat, ist allein das Sporttreiben schon ein großer Erfolg.

Alles in allem denke ich, dass man schon erfolgreich ist, sobald man einen Sport ausübt, der Spaß macht. Nicht die Siege und die Medaillen sind wichtig im Leben. Sie sind nur Symbole des Erfolgs und Zeichen dafür, dass man über eine Sportart Fähigkeiten lernt, die zum Erfolg im Leben führen.

Amelie Sophie Hoffmann, Klasse 9BK, Gymnasium Winsen