Es gibt viele Geschichten, die uns vom Glück erzählen. Geschichten die Hoffnung wecken, die uns erzählen, dass wir das Glück finden, wenn wir nur fest daran glauben. Die Menschen streben nach Glück, ihr Leben lang. Dagegen gibt es nichts zu sagen. Aber warum gibt es immer neue Bücher, die den ultimativen Weg zum Glück beschreiben? Und immer wieder taucht ein anderer Guru auf, der behauptet: „Hey Leute, nur so werdet ihr glücklich!“

Glücksucherei macht nicht glücklich. Wer meint, Glück ließe sich herbeirufen, kann sich bereits jetzt unglücklich fühlen.

Wir können Glück nicht „herstellen“, aber wir können Voraussetzungen schaffen für etwas, was ich hier Lebensgefühl nennen möchte. Mein Lebensgefühl sagt mir: Ich lebe auf in dem, was ist. Etwas bringt mich zum Wachsen, lässt mich aufmerksam werden, weckt in mir Vorhandenes, aktiviert somit Sinne und Geist.

Glück kribbelt im Magen – so wie das Lieblingsgericht. Ich teile Glück gern mit Freunden und mit meiner Familie, weil ich weiß, dass sie es genauso gern genießen wie ich. Mit Glück verbinde ich oft auch ganz kleine Dinge, Erlebnisse, Momente. Auch dann erfüllt mich ein Kribbeln.

Wer glücklich sein will, muss gelassen bleiben. Es ist gut, das Glück auf sich zukommen zu lassen, auch wenn man meint, es nicht verdient zu haben. Jeder besitzt das Recht, sein eigenes Glücksrezept zu finden und auszuprobieren.

Wir können uns Glück nicht aussuchen, aber wir können Bedingungen schaffen, die uns ein Glücksgefühl vermitteln. Die Nähe von bestimmten Menschen zum Beispiel, eine Landschaft, eine Wohnung, aber auch Situationen, die uns beleben und sogar fordern.

Das Lebensgefühl unterspannt das Verhältnis zur Welt als Teilnahme an ihr und als Teil sein von ihr. Lebensgefühl bedeutet, zustimmen können, annehmen. Aber auch herangehen, aktiv werden. Und noch mehr: begeistert sein können. Denn nur, wer begeistert lebt, weckt ein glückliches Lebensgefühl in sich und in anderen Menschen.

Viel Glück!