In der Bezirksversammlung gibt es Streit darüber, wer wie viel Geld erhalten soll

Altona. Sie bieten Treffpunkte für Jugendliche, Beratung von Migranten und auch kulturelle Veranstaltungen an: Vier Stadtteilkulturzentren gibt es im Bezirk Altona, die als Verein organisiert und größtenteils durch öffentliche Mittel finanziert sind. Doch wer künftig wie viel Geld bekommen soll, darüber deutet sich jetzt ein Streit an, der am kommenden Donnerstag auch Thema in der Bezirksversammlung sein wird (Rathaus Altona, Beginn 18 Uhr).

Hintergrund ist eine höchst unterschiedliche Verteilung der Finanzen, die die Bezirkspolitik als sogenannte Rahmenzuweisung eigenständig verteilen kann. Während die Zentren Motte in Ottensen, das Haus 3 in Altona und die GWA St. Pauli Süd bisher zusammen rund 940.000 Euro jährlich vom Bezirk bekamen, mussten sich die Macher des Stadtteilhauses in Lurup mit lediglich 38.000 Euro zufriedengeben. Das soll sich nun ändern, forderte zuerst die Linke in einem Dringlichkeitsantrag.

Die Bezirksversammlung forderte daher vom Senat mehr Geld. Doch eine Aufstockung des Stadtteilkulturetats für den Bezirk Altona lehnt die Finanzbehörde ab, wie sie jetzt mitteilte. CDU und Grüne wollen nun weiter eine generelle Aufstockung. SPD, Linke und auch die FDP tendieren für eine Umverteilung.

Sie wollen den Etat für Lurup um etwa 50.000 Euro erhöhen. Geld, was den anderen Zentren dann fehlen würde. Begründung: Wenn es nicht mehr Geld gebe, müsse man dennoch gerechter verteilen, wie die Fraktionschefs von SPD und FDP, Thomas Adrian und Lorenz Flemming, argumentieren. Die sozialen Verhältnisse hätten sich eben geändert, sagt Flemming. Ottensen sei heute ein eher sozial stabiler Stadtteil, während Lurup die bessere Förderung kultureller Projekte gut gebrauchen könne. Ähnlich argumentiert die Linke: Gemessen an den sozialen Kriterien sei die ungleichmäßige Verteilung „nicht hinnehmbar“, heißt es.

Weiteres Thema wird die geplante Flüchtlingsunterkunft auf einem alten Zirkusgelände in Othmarschen sein. Erstmals hat der Senat hier gegenüber dem Bezirk Altona das Polizeirecht angewandt, um die Fläche schnell zu sichern. Doch in der Bezirkspolitik ist man irritiert. „Solche Methoden wendet man gegen Hooligans zur Gefahrenabwehr an, doch nicht gegen einen Bezirk“ , sagt FDP-PolitikerFlemming. Zumal doch gar keine Eile bestehe, weil der Bezirk Altona das Areal der Stadt bereits vor zwei Jahren angeboten habe.