Zum fünften Mal wird der Bildungspreis von Haspa und Hamburger Abendblatt verliehen. Acht Schulen und zwei Kindertagesstätten haben jeweils 10.000 Euro gewonnen. Heute Abend ist die Preisverleihung

HafenCity. „Wer Wissen hat, lasse andere ihr Licht daran entzünden.“ Dieses Zitat der US-amerikanischen Schriftstellerin und Journalistin Margaret Fuller ist das Motto der diesjährigen Verleihung des fünften Hamburger Bildungspreises von Hamburger Sparkasse (Haspa) und Hamburger Abendblatt.

Wie sehr Lehrer, Schüler und Kitakinder dafür brennen zu lernen, wie begierig sie darauf sind, sich neue Welten zu erschließen, zeigen die vielen Projekte, die eingereicht worden sind. Heute Abend wird der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis an acht Schulen und zwei Kitas im Kehrwiedertheater in der Speicherstadt verliehen.

„Es ist erstaunlich, was sich die Schulen und Kitas Jahr für Jahr einfallen lassen und wie die Qualität und Komplexität der ausgezeichneten Angebote zunimmt“, sagt Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. Zahlreiche Schulen und Kitas hatten sich beworben und 25 von ihnen waren in die engere Wahl gekommen.

In diesem Jahr waren es auffällig viele Stadtteilschulen, die mit guten Bildungsprojekten an den Start gegangen waren. So wie die Stadtteilschule Horn, die mit einem virtuellen Stadtrundgang durch das historische Hamburg den Preis gewonnen hat. Schüler und Lehrer erweitern dieses umfangreiche Computerprogramm stetig weiter, so dass Museen mit dieser Schülerentwicklung ihre pädagogischen Inhalte weiter verbessern können. Denn: Das PC Lernprogramm ist käuflich.

Oder die Schüler der Schule Schwarzenbergstraße: Viele von ihnen werden wohl keinen ersten Bildungsabschluss erlangen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht auch Spaß am Lernen und Arbeiten haben – bei ihnen muss die Herangehensweise eine andere sein, es zählt vielmehr der Praxisbezug, und den bietet ihnen die Schule mit einer umfangreichen Berufsorientierung in der schuleigenen Fahrradwerkstatt, im Schulkiosk oder im Textilatelier. Seit August unterrichtet die Schneiderin Sibylle Türling Mädchen im Verarbeiten von Stoffen. Sie nähen Handytaschen, Kissen, Kleider, die sie später verkaufen wollen. Sie weiß, dass ihr Angebot ankommt. Nicht weil die Mädchen jeden Tag jubeln. Aber allein die Tatsache, dass sie pünktlich und regelmäßig zum Unterricht kommen, ist Bestätigung genug. Preiswürdig!

Beim Bildungspreis geht es nicht nur um die finanzielle Auszeichnung, sondern auch um die öffentliche Würdigung der Einrichtungen und ihrer Menschen. Anna Moritz, Leiterin der Kita Tabita in Ottensen, die mit ihrem Dohlenprojekt gewonnen hat: „Wir haben uns wahnsinnig gefreut. Die Kinder haben uns gezeigt, dass sich totaler Einsatz für eine Sache lohnt. Und auch wir haben erfahren, dass man mit Kindern etwas Großes erreichen kann. Das hatten wir so gar nicht erwartet.“ Die Kitakinder hatten sich mit Hilfe eines Experten mit der Dohle beschäftigt und es geschafft, dass an der Kreuzkirche gegenüber der Kita nun Dohlennistkästen hängen. Mit dem Preisgeld soll das Projekt fortgesetzt werden.

Anfang Oktober hatten die Mitglieder der Jury entschieden und aus den vielen Bewerbungen die besten ausgewählt. „Auch in diesem Jahr haben sich wieder tolle Schulen und Kitas für den Hamburger Bildungspreis beworben. Besonders beeindruckt hat mich der große Chor des Gymnasiums Lurup. Er ist eine Institution im Stadtteil und steht für mehr als nur gemeinsames Singen. Hier geben die Älteren ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter und das mit Begeisterung, wie ich bei meinem Besuch vor Ort erleben konnte“, sagt Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa.

Gabriele Wöhlke, Vorsitzende der Budnianer Hilfe e.V.: „Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft unserer Kinder und damit auch die Zukunft für unsere Gesellschaft. Daher ist die Investition in die Ausbildung unserer Kinder die beste Investition.“ Sie wird heute Abend während der Preisverleihung neben Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang, Chefredakteur Lars Haider und Bildungssenator Ties Rabe (SPD) eine Laudatio auf die Gewinner halten. „Ich meine, dass die Berufe der Lehrer und Erzieher viel mehr Anerkennung in unserer Gesellschaft bekommen müssen“, so Wöhlke. Kinder und Jugendliche brauchten Vorbilder wie ihre Lehrer und Erzieher, die sie in ihrer Entwicklung bestärken und ihnen Orientierung geben können.

Wie im vergangenen Jahr werden wieder die Schulleitungen und deren Teams der 25 besten Schulen von der Akademie des Hamburger Bildungspreises belohnt. Die Pädagogen erhalten im Frühjahr 2015 ein exklusives Führungskräfteseminar, Workshops zu den Themen Rhetoriktraining und Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Die Kosten übernimmt die Veronika und Volker Putz-Stiftung.

Der Fernsehsender Hamburg 1 zeichnet die Preisverleihung auf. Sendetermine sind am Freitag, 21. November, um 21.15 Uhr und um 23.15 Uhr sowie am Sonnabend, 22. November, 15.15Uhr.