Eine Glosse von Sven Kummereincke

Es gibt weibliche Sternchen, Stars, Superstars, Diven und als ultimative Steigerung etwas, was man nur folgendermaßen betiteln kann: Helene Fischer. Sie ist ESAZ (erotischste Spätaussiedlerin aller Zeiten), Retterin des Schlagers, hat die Fußball-WM für Deutschland gewonnen – und sie sorgt dafür, dass Milch und Honig fließen. Denn die Fischer beglückt das ganze Land. Und das bedeutet: auch die Kuhställe.

Dass die Beschallung unserer Schwarzbunten mit Musik den Milchertrag steigert, ist ja eine seit Langem bekannte Tatsache, weshalb die Absatzzahlen von Hi-Fi-Anlagen in ländlichen Räumen seit Jahren steigen. Während die melkenden Musikwirte bisher auf Mozart und Beethoven setzten, kommt nun fast überall Helene Fischer auf den Plattenteller. Das bringt nicht nur die EU-Milchseen zum Überlaufen, es steigert auch die ländliche Population. So berichtet ein Rinderzüchter aus dem Westfälischen, dass sein bisweilen lendenlahmer Zuchtbulle bei Fischer-Beschallung den Begattungsplan übererfüllt.

Humanmediziner wiederum wissen von ADS-Kindern, die dank Helene lammfromm und tiefenentspannt durchs Leben wandeln.

All das hat Konsequenzen, nämlich drei: Die Gema prüft, ob Kühe Publikum im Sinne ihrer Gebührenordnung sind; Ritalin erwägt eine Klage wegen unlauteren Wettbewerbs – und die Fischer muss Kanzlerin werden. Dann gibt es endlich Vollbeschäftigung, langes Leben für alle – und Weltfrieden.