Im Fernverkehr sind nach Ende des Streiks tagelang Einschränkungen möglich. Erstattung von Online-Tickets dauert bis zu vier Wochen

Hamburg. Verständnisvolle Fahrgäste, ein zuverlässig eingehaltener Ersatzfahrplan – der Bahnstreik hat die Hamburger weniger schlimm getroffen als erwartet. „Die Hamburger S-BahnLinien S1, S3, S21 und S31 fahren mindestens alle 20 bis 30 Minuten; auch die Fernzüge der Deutschen Bahn sind regelmäßig unterwegs, wenn auch weniger oft“, sagt Egbert-Meyer-Lovis, Sprecher der Deutschen Bahn in Hamburg. Auf den Bahnhöfen seien deutlich weniger Reisende als sonst; sie hätten sich auf die Situation eingestellt.

Nach der Ankündigung der GDL, den Streik bereits am Sonnabend um 18 Uhr zu beenden, arbeite man mit Hochdruck daran, im Nah- und Fernverkehr dann möglichst schnell wieder nach dem regulären Fahrplan zu fahren. Dies werde jedoch vor allem im Fernverkehr aufgrund der komplexen Einsatzplanung von Zügen und Personal einige Zeit in Anspruch nehmen und am Sonntag noch zu einem deutlich eingeschränkten Angebot führen. Im Nahverkehr könnten die Fahrgäste im Verlauf des Sonntags schrittweise wieder auf mehr Züge zurückgreifen.

Seit Streikbeginn am Donnerstag verkehrte rund ein Drittel aller Züge und Hamburger S-Bahnen nach einem Ersatzfahrplan. Normalerweise kann dieser nur bis 18 Uhr des nächsten Tages im Voraus bekannt gegeben werden.

„Dass er jetzt für mehrere Tage erstellt werden konnte, ist den vielen Nachtschichten zu verdanken, die Fahrplaner und Disponenten geschoben haben“, sagt Meyer-Lovis. Auch an diesem Sonnabend können sich Reisende gratis unter Telefon 08000-996633 und im Internet (www.bahn.de) über die aktuellen Zugverbindungen informieren. Fahrgästen, die wegen streikbedingter Zugausfälle, Verspätungen oder Anschlussverluste ihre Reise nicht wie geplant antreten können oder konnten, erstattet die Deutsche Bahn den Preis für Fahrkarten und Reservierungen in den DB-Reisestellen oder bei Online-Tickets unter www.bahn.de. Bei den Online-Tickets kann das wegen der vielen aktuellen Anfragen momentan aber bis zu vier Wochen dauern.

Auch bei Verspätungen gibt es Geld zurück. Kommt ein Fahrgast mindestens eine Stunde zu spät am Ziel an, muss das verantwortliche Bahnunternehmen 25 Prozent der Reisekosten erstatten, bei zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent; maßgeblich hierbei ist die Ankunft am Zielort.