57 Prozent stimmen für Spiele in der Hauptstadt. Hamburgs Konzept wird am 6. Oktober geprüft.

Hamburg. Die Mehrzahl der Bundesbürger würde lieber Berlin als Hamburg als Bewerber um die Olympischen Sommerspiele sehen. 57 Prozent befürworten eine Kandidatur der Hauptstadt, 43 Prozent sprechen sich für die Hansestadt aus. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Sportinformationsdienstes (sid) durch das Nürnberger Meinungsforschungsinstitut puls. Sollte die Bewerbung Berlins oder Hamburgs um die Spiele 2024 scheitern, würde die Mehrzahl der Bundesbürger einen weiteren Anlauf ablehnen. Angesichts von Bewerbungskosten von 50 Millionen Euro sprechen sich 57 Prozent gegen einen zweiten Versuch aus.

Berlin und Hamburg streiten um die Gunst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der am 6. Dezember den deutschen Bewerber für 2024 küren will. Berlin und Hamburg hatten bei ihrer Bewerbung an den DOSB allerdings hervorgehoben, im Falle eines gescheiterten Versuchs eine zweite Kampagne starten zu wollen. Die Zustimmung für Spiele in Deutschland ist dagegen ungebrochen hoch. 75 Prozent der Befragten befürworten eine Bewerbung. Dasselbe Stimmungsbild hatte eine sid-Umfrage im April ergeben.

Bis zur Entscheidung des DOSB werden Berlin und Hamburg ihre Programme noch einmal den Gremien des Sportbundes präsentieren, Hamburg am 6. Oktober. „Wir werden dann kein neues Konzept vorstellen“, sagte Sportsenator Michael Neumann dem Abendblatt. Falls der DOSB jedoch Modifikationen wünsche, sei man planerisch auf alles vorbereitet und habe entsprechende Ideen. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte kürzlich moniert, Hamburg habe nicht groß genug geplant. Das hatte der NDR-„Sportclub“ berichtet.

Dienstag sagte Hörmann nun: „Aufgrund der zeitlichen Komponente war es bislang nicht möglich, derart in die Tiefe zu gehen. Aus heutiger Sicht kann ich weder Ja noch Nein sagen.“ Die Frage, ob die eingeplanten Flächen in der Hansestadt ausreichend seien, stehe im Raum und werde im Workshop diskutiert. Dies gelte jedoch auch in ähnlichem Rahmen für die Berliner Bewerbung. Bürgermeister Olaf Scholz hatte bei der Vorstellung der Hamburger Olympiapläne am 1. September bereits gesagt, „dieses Konzept wird sicherlich nicht die letzte Version bleiben“.