Hamburg. Immer noch warten viele Schulleiter und Eltern darauf, die beantragten und benötigten Schulbegleitungen für Kinder mit besonderem Förderbedarf bewilligt zu bekommen – und dies, obwohl das neue Schuljahr längst begonnen hat und die Bewilligungsverfahren bereits vor den Sommerferien abgeschlossen sein sollten.

Dies kritisiert die Elternkammer Hamburg: „Auf Nachfrage erhielten Eltern schon mal die Auskunft, dass die Bewilligung des Antrags erst nach den Herbstferien erfolgen wird oder gar bis Weihnachten dauern könnte“, sagt Eva Kowalski-Stasiak von der Elternkammer. Dabei haben Schul- und Sozialbehörde die Mittel für Schulbegleitungen von Schülern mit schweren Entwicklungsbeeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung noch einmal erhöht – von bisher rund 3,5 Millionen auf künftig mehr als fünf Millionen Euro. Auch die Anzahl der Anträge auf eine Schulbegleitung hat sich seit 2010 erhöht. Wurden im Schuljahr 2010/11 und 2011/12 noch etwa 80 Fälle bewilligt, stieg diese Zahl im Schuljahr 2012/13 bereits auf 279 und im Schuljahr 2013/14 auf 386 Fälle an.

Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde: „Noch nie gab es so viele Schulbegleiter wie in diesem Jahr.“ Allerdings mussten viele Eltern bereits 2013 auf die Bewilligungen warten, weil die Behörde mit der Bearbeitung der steigenden Zahl an Anträgen nicht hinterherkam. Die Schulbehörde hatte daraufhin ein schnelleres Bearbeitungsverfahren angekündigt. „Die Realität sieht leider anders aus“, sagt Eva Kowalski-Stasiak.

Die Behörde hält viele Anträge auf Schulbegleitung jedoch auch nicht unbedingt für erforderlich. In Zukunft werde besser darauf geachtet, dass Schulbegleiter für wirklich bedürftige Kinder zugewiesen würden. Albrecht: „Prüfungen haben ergeben, dass Eltern in manchen Schulen sehr häufig, in anderen hingegen viel zu selten Schulbegleitungen beantragt haben, womit erhebliche Unterschiede in der Versorgung entstanden sind.“