Rissen. Im Streit um die geplanten Einschränkungen für die Bauern im Hamburger Westen (wir berichteten) hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) schwere Vorwürfe erhoben. Wenige Landwirte versuchten, sich auf Kosten des Gemeinwohls wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen, sagt der Hamburger Nabu-Vorsitzende Alexander Porschke.

Die Bauern hatten beklagt, dass die neuen Bebauungspläne in der Rissen-Sülldorfer Feldmark ihnen betriebliche Ergänzungen mit Hofläden, Cafés oder Zimmervermietungen untersagten und Bauen erschweren solle. Dazu kämen Naturschutzauflagen, die auf Flächenverluste hinausliefen.

Porschke warf den Landwirten vor, einen „höchst sinnvollen gesellschaftlichen Konsens zu torpedieren. Der Naturschutz darf nicht weiter geschwächt werden“. Die intensive Landwirtschaft sei die Hauptursache für den Artenschwund. Der Bauernverband gehe „kampagnenmäßig“ vor und setze die Verwaltung unter Druck. Porschke wies darauf hin, dass die Landwirte Ausgleichszahlungen für Ernteausfälle auf Ausgleichsflächen erhalten. Der vorliegende Bebauungsplanentwurf sei ein „abgewogener Kompromiss“.