Verkehrschaos in Eimsbüttel befürchtet. Gärtnerstraße unterspült. Noch ist ungewiss, wann die Fahrbahn wieder frei ist.

Hoheluft-West. Dem Bezirk Eimsbüttel droht ein Verkehrschaos. Ein Wasserrohrbruch unter der Gärtnerstraße in Höhe Quickbornstraße wird auch in den kommenden Tagen für erhebliche Verkehrsprobleme sorgen. Weil die Fahrbahn großflächig unterspült wurde, ist der Ring2 dort „bis auf Weiteres“ gesperrt. Mehr noch: Hamburg Wasser geht auch nach einer möglichen Aufhebung der Sperrung in den kommenden Wochen noch von „erheblichen Behinderungen“ aus.

Zu dem Rohrbruch war es am Sonnabend gegen 22 Uhr gekommen. Betroffen ist eine bereits im Jahr 1908 verlegte Graugussleitung. Das 60 Zentimeter dicke Rohr gehört zu den großen Transportleitungen, durch die mit fünf Bar Druck Trinkwasser gepumpt wird. Der enorme Druck sorgte dafür, dass die Fahrbahndecke aufbrach und sich die Fluten wie ein Sturzbach auf der Gärtnerstraße in Richtung Doormannsweg ergossen. Dabei wurden große Mengen Sand mitausgespült.

Etwa eine halbe Stunde nach dem Rohrbruch war der Entstörungsdienst von Hamburg Wasser vor Ort. Gegen 23Uhr hatten die Mitarbeiter die Leitung verschlossen oder wie es in der Fachsprache heißt: „abgeschiebert“. Viele Haushalte in der Umgebung hatten eine Stunde lang kein Wasser mehr.

„Unser Leitungsnetz ist überwiegend doppelt ausgeführt“, sagt Ole Braukmann von Hamburg Wasser. So kann bei einem Schadensfall eine „Umleitung“ für die Trinkwasserversorgung genommen werden. Nach dem gleichen System ist auch die Stromversorgung in Hamburg aufgebaut.

Während die Wasserversorgung schnell wiederhergestellt war, bereitet die unterspülte Fahrbahn, die in dem Bereich direkt vor der Kreuzung fünfspurig verläuft, den Verantwortlichen Sorgen. Am Sonntagmorgen begann eine Firma mit der Reparatur. Der Krater an der Bruchstelle konnte aufgegraben und das in etwa 1,5 Metern Tiefe liegende Rohr freigelegt werden. Unklar ist jedoch, wie weit das Wasser die Gärtnerstraße, die bis zur Unnastraße gesperrt ist, unter dem Asphalt ausgehöhlt hat. Unmengen von hellem Sand auf der Straße verraten, dass die Fahrbahn großflächig unterspült sein könnte. Dabei hatten sich die Wassermassen nicht nur über die Gärtnerstraße bis auf den Doormannsweg ergossen, sondern auch viele Nebenstraßen überflutet. „Zunächst werden die Schäden im Fahrbahnbereich genau begutachtet. Wie lange die Reparatur dauern wird und wie lange die Vollsperrung aufrechterhalten bleiben muss, hängt vom exakten Schadensbild ab“, sagte Braukmann am Sonntagnachmittag. „Eine Prognose lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeben.“

Laut Polizei kam es aber wegen des geringen Verkehrsaufkommens am Sonntag bisher nicht zu nennenswerten Problemen auf den Straßen. Das dürfte sich am heutigen Montagmorgen ändern. „Wir erwarten gerade im Berufsverkehr erhebliche Probleme in dem Bereich“, sagt ein Beamter der Verkehrsleitzentrale. Am zuständigen Polizeirevier Troplowitzstraße soll ein Umleitungskonzept ausgearbeitet werden.

„Es kommt vor allem darauf an, wie lange die Gärtnerstraße gesperrt bleiben muss“, sagt ein Beamter. „Wir haben ja die Hoffnung, dass nicht alle Fahrspuren betroffen sind und zumindest einige genutzt werden können.“

Dazu kommt, dass eine weitere wichtige Querverbindung in Eimsbüttel bis zum 10. September eine größere Baustelle ist: die Straße Beim Schlump an der Höhe Bundesstraße, wo Sielbauarbeiten vorgenommen werden.

Wasserrohrbrüche kommen in Hamburg immer wieder vor. Oft sind die Graugussleitungen betroffen, die bis in die 60er-Jahre verlegt wurden. Sie sind nicht flexibel und brechen bei Belastung eher als die neuen Leitungen.

Kurz vor Weihnachten 2013 brach eine Leitung an der Waidmannstraße in Altona. Dabei liefen mehrere Keller voll Wasser. Drei Monate vorher war die Berner Chaussee betroffen. Auch hier gab es große Verkehrsprobleme. Im Juni 2013 wurde die Hannoversche Straße nach einem Wasserrohrbruch großflächig überflutet. Ein Kleintransporter brach in die unterspülte Fahrbahn ein. Der Fahrer blieb unverletzt. Im Mai 2013 war an de Straße Beim Schlump eine Wasserleitung gebrochen.