Fünf Großprojekte starten allein in diesem Jahr. Hotel, Kino, Wohnungen und Büros entstehen. 2025 sollen hier 45.000 Menschen arbeiten.

HafenCity. Auf Hamburgs größter Baustelle gehen in diesem Jahr noch mindestens fünf Großprojekte an den Start. Während jetzt mit den Vertretern des Gängeviertels prominente Akteure aus der Kreativ- und Künstlerszene in die HafenCity ziehen, stehen am Strandkai, im Elbtorquartier und im Baakenhafen die Zeichen auf Baubeginn für weitere markante Gebäude. „Gleichzeitig wird jetzt mit dem Umbau des denkmalgeschützten Alten Hafenamts ebenso begonnen wie mit den Bauarbeiten auf der letzten noch unbebauten Fläche des nördlichen Quartierteils“, sagte Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity GmbH, dem Abendblatt. Zwischen Sandtorkai und Tokiostraße entsteht eine besonders vielfältige Mischung aus Wohnungen, Hotel sowie Entertainment mit einem Kino.

Die HafenCity wird seit Jahren von Westen nach Osten und von Norden nach Süden entwickelt. Rund 60 Projekte sind bereits vollendet. Weitere 49 befinden sich im Bau oder sind in der Planung. Was die Geschäftsführung besonders freut: 450 Unternehmen sind bereits vor Ort vertreten. Im vergangenen Jahr zogen BP, Hanjin Shipping und Greenpeace in die HafenCity.

Nun werden die Bauprojekte des Mineralölkonzerns Marquard & Bahls, der Gebr. Heinemann, von ECE (Intelligent Quarters) sowie von Engel & Völkers umgesetzt. Die Grundsteinlegung für das Mineralölunternehmen Marquard & Bahls am Brooktorhafen fand vor wenigen Monaten statt. An der Koreastraße soll ein Gebäude wachsen, das den Werten der Firmenphilosophie entspricht: „unabhängig, solide und eigenwillig“. 700 Mitarbeiter sollen von 2016 an auf einer Bürofläche von 18.000 Quadratmetern tätig sein.

„Eine neue Landmarke“ will der Hamburger Projektentwickler ECE mit dem Elbquartier setzen. „Intelligent Quarters“ geht in diesem Jahr in Bau und bietet mit dem 70 Meter hohen Turm einen grandiosen Panoramablick auf die Metropole. ECE-Chef Alexander Otto verspricht eine hochwertige Architektur und eine gelungene Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Wo Greenpeace bereits präsent ist, sollen neben dem hohen Bürohaus 60 Wohnungen entstehen.

Derweil zeigt das Hamburger Immobilienunternehmen Engel & Völkers mit seiner Firmenzentrale am Strandkai Flagge. „Auch dieses Projekt geht noch 2014 in Bau“, sagt ein Sprecher der HafenCity GmbH. In bester Gesellschaft zum Unilever-Haus und zum Marco-Polo-Tower wächst auf dem Baufeld 60 ein Büro- und Wohnkomplex. Die Investitionen werden auf 80 bis 90 Millionen Euro geschätzt.

Touristen können sich auf das JUFA-Hotel freuen, das ebenfalls noch in diesem Jahr entstehen soll. Das österreichische Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben für Hamburg entschieden, weil die Stadt über das beste Freizeitangebot für Familien verfüge. Rund 25 Millionen Euro werden investiert; bezugsfertig soll das Hotel mit rund 220 Zimmern im Jahr 2016 sein. Die Konturen der östlichen Quartiere werden also immer klarer. Innerhalb weniger Jahre entwickelt sich hier rund um den Baakenhafen ein urbanes Wohn- und Freizeitquartier mit rund 1800 Wohnungen und 2500 Arbeitsplätzen. Im Spätsommer startet zudem ein spektakuläres Infrastrukturprojekt: Der Baakenhafen bekommt eine 1,6 Hektar große künstliche Freizeitinsel.

Wie HafenCity-Geschäftsführer Bruns-Berentelg weiter sagt, nimmt derweil „Wohnen am Lohsepark“ (Baufeld 71) konkrete Formen an. In den ersten beiden Wohngebäuden am Lohsepark gibt es bald nicht nur geförderte und frei finanzierte Wohnungen, sondern auch integrative Wohngemeinschaften, mehrere Kitas und ein Ärztezentrum. Auf jeden Fall seien es architektonisch eindrucksvolle Gebäude mit Dachlandschaften, Terrassen, Gewächshäusern, Aussichtspunkten und Gartenlauben.

Bis zum Jahr 2025 soll die HafenCity fertiggestellt sein. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich bis dahin auf fast elf Milliarden Euro. Mit der einzigartigen Stadtentwicklung an der Elbe wächst die Fläche der Innenstadt um 40 Prozent. Insgesamt werden auf dem urbanen Areal mit den markanten Bauwerken 12.000 Menschen wohnen. 45.000 Arbeitsplätze entstehen. Unterdessen wird Hamburgs neuer Stadtteil für junge Familien immer attraktiver. Nach Angaben der HafenCity GmbH steigt der Anteil der gemeldeten Haushalte mit Kindern weiter an und liegt derzeit bei 14,5 Prozent. „Damit hat die HafenCity andere beliebte Stadtteile wie Eimsbüttel und Winterhude bereits längst überholt“, sagt Bruns-Berentelg.