Bezirksamt Mitte soll an Caffamacherreihe umziehen. Neubaupläne offenbar vom Tisch

Neustadt. Ein spektakuläres Immobiliengeschäft bahnt sich an: Das Bezirksamt Mitte soll nach Abendblatt-Informationen im Jahr 2017 in den Gebäudekomplex des Verlags Axel Springer an der Caffamacherreihe umziehen. Die Stadt werde das Gebäude vom Verlag Axel Springer kaufen, hieß es. Damit sind die bereits der Öffentlichkeit vorgestellten Neubaupläne für ein Bezirksamt am Schultzweg offensichtlich aus Kostengründen vom Tisch. Der Verlag Axel Springer, zu dem bis vor Kurzem auch das Hamburger Abendblatt gehörte, wird dann anscheinend nur noch im Altbau am Axel-Springer-Platz seine Büros haben. Am heutigen Dienstag will der Senat nähere Einzelheiten bekannt gegeben.

Seit Jahren wird darüber diskutiert, wo in Zukunft die rund 1000 Mitarbeiter der Bezirksverwaltung arbeiten sollen. Zunächst schien alles auf einen Neubau ganz in der Nähe des jetzigen Amtssitzes, der City-Hochhäuser am Klosterwall, hinauszulaufen: Politik und Bezirksamtsleiter favorisierten einen Standort am Schultzweg zwischen Hühnerposten und Amsinckstraße nahe dem Hauptbahnhof. Dies sei eine ideale Lage für ein Bezirksamt im Herzen der Stadt, hatte Amtsleiter Andy Grote (SPD) gesagt.

Die nun gewählte Immobilie liegt aber ebenso zentral zwischen Caffamacherreihe, Valentinskamp und Kaiser-Wilhelm-Straße. Das von 1989 an errichtete Gebäude ist der Erweiterungsbau des Axel-Springer-Hochhauses. Laut Verlagsangaben verfügt der Komplex über 20.000 Quadratmeter Nutzfläche. Genügend Platz für die Verwaltung des Bezirks Mitte.

Eine Zukunft in den City-Hochhäusern am Klosterwall ist dagegen seit Längerem ausgeschlossen. Die vier in den 50er-Jahren erbauten Gebäude hätten umfassend modernisiert werden müssen, stehen zudem unter Denkmalschutz. Zuletzt hatte die Finanzbehörde dennoch empfohlen, die Gebäude abzureißen. Hintergrund ist die anstehende Ausschreibung des „Filetgrundstücks“ in der City und die daraus erwarteten Erlöse. Mit einer Abrissgenehmigung des Senats soll möglichen Investoren Planungssicherheit gegeben werden. Die Stadt erhofft sich dadurch deutlich höhere Gebote.