Winterhude. Junge Erwachsene wohnen am liebsten in Winterhude, auf St. Pauli und in Rotherbaum. Das geht aus einer Standortanalyse des Erlanger Immobilienentwicklers GBI AG hervor. Außerdem gehören Eimsbüttel und der Großneumarkt in der Neustadt zu den beliebtesten Wohnquartieren der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Die 21 Jahre alte Anna Laubis zum Beispiel lebt seit Anfang Juli am Eimsbütteler Marktplatz in einer Zweizimmer-Altbauwohnung. „Die Uni ist in der Nähe, überall gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Kneipen“, sagt die Studentin der Biochemie und Molekularbiologie.

Wie es in der Studie heißt, gehören insbesondere die urban geprägten, zentralen Lagen mit kulturellen Einrichtungen und der Nachbarschaft zur Universität zu den attraktivsten Stadtteilen. „Gute Nahversorgungs- und Freizeitmöglichkeiten müssen fußläufig erreichbar sein“, sagt Stefan Brauckmann, Leiter der Research-Abteilung der GBI AG. So wohnt der 27-jährige angehende Jurist Carl Philipp Schöpe mitten auf dem Kiez – an der Reeperbahn. „Als ich 2007 von Mannheim nach Hamburg gezogen bin, ging es darum, eine möglichst preisgünstige Wohnung in Uni-Nähe zu finden.“ Natürlich, fügt er hinzu, sei es grenzwertig, wenn vor der Tür immer die Party tobt. „St. Pauli ist aber auch ein sehr politischer Stadtteil mit einem großen sozialen Gewissen“, sagt Schöpe, der Landesvorsitzender der Jusos ist.

Der Immobilienentwickler GBI AG hat bundesweit sieben Metropolen untersucht. In Berlin liegen Kreuzberg, in München die Ludwigsvorstadt und in Frankfurt (Main) der Stadtteil Gallus bei den jungen Leuten ganz vorn. Für Wohnungen in Zentrumsnähe seien sie auch bereit, höhere Mieten als in den Stadtrandlagen zu zahlen. Erst wenn die Beträge das begrenzte Budget deutlich überschreiten, würden die Lagen zunehmend unattraktiv. Als Beispiel werden Harvestehude und der Frankfurter Stadtteil Westend genannt.

Wie es in der Studie weiter heißt, gewinnt die Hansestadt jährlich mehr als 25.000 Einwohner dazu – gut 88Prozent von ihnen sind 18 bis 29 Jahre alt.