Schnelsen. „Jeder einzelne Fall von Gewalt an Kindern ist eine Tragödie und bedarf höchster Aufmerksamkeit und langfristiger Fürsorge“, sagt Johanna Ruoff. Am Donnerstag eröffnete die Vorsitzende der Stiftung „Ein Platz für Kinder“ die „Mattisburg“ in Schnelsen. Mit dem Bau des Schutzhauses setzen die Stiftung, die Großstadt-Mission Altona und die Urban-Stiftung ein starkes Signal gegen Gewalt. In dem Haus erhalten misshandelte Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren ein geschütztes Umfeld sowie diagnostische und therapeutische Betreuung für bis zu sechs Monate.

In der „Mattisburg“, der Name ist angelehnt an Astrid Lindgrens Roman „Ronja Räubertochter“, finden traumatisierte Kinder einen Platz, an dem sie lernen, die erlebten Schrecken zu verarbeiten. Sie werden stationär durch erfahrene Pädagogen und Therapeuten betreut. Ziel ist es, gewaltgeschädigten Kindern und ihren Familien eine differenzierte, auf ihre individuellen Lebens- und Leidensgeschichten ausgerichtete diagnostisch-therapeutische Hilfe anzubieten.

„Wir können Kindern nur wirksam helfen, wenn wir uns die Zeit nehmen, sie zu verstehen“, sagt Frank Zimmermann, pädagogischer Vorstand der Großstadt-Mission Altona. Der diakonische Träger engagiert sich seit 1920 in Hamburg und Schleswig-Holstein für benachteiligte Kinder sowie für Menschen mit Behinderungen. Die Arbeit wird extra auf der Grundlage des Evangeliums von Jesus Christus gestaltet.

Die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ initiiert, finanziert und baut Schutzhäuser mit dem Namen „Mattisburg“ in ganz Deutschland. Nach ihrer Fertigstellung werden diese an freie Träger der Jugendhilfe übergeben. Die laufenden Kosten werden zu 100 Prozent durch die Mittel der Jugendämter getragen. Die Stiftung sorgt zusätzlich weiterhin für notwendige Renovierungen und Anschaffungen in den Häusern sowie für therapeutische Ferienangebote wie Kunstwochen oder Reittherapien.