Nur in 70,8 Prozent der Rettungseinsätze habe die Feuerwehr die sogenannte Hilfsfrist von acht Minuten – also die Zeit zwischen Notrufabfrage und dem Eintreffen vor Ort – eingehalten.

Hamburg. Wenn es um Sekunden gehe, die über Leben oder Tod entscheiden, ist die Bilanz der Hamburger Feuerwehr nach Ansicht der Linken-Bürgerschaftsfraktion schlecht: Nur in 70,8 Prozent der Rettungseinsätze habe die Feuerwehr die sogenannte Hilfsfrist von acht Minuten – also die Zeit zwischen Notrufabfrage und dem Eintreffen vor Ort – eingehalten. Andere Großstädte seien da deutlich besser.

Gleichzeitig steige die Zahl der Rettungseinsätze: 2013 sei die Feuerwehr fast 250.000 Mal verständigt worden, das sind 57.000 Alarmierungen mehr als noch 2005. Schuld daran, dass „bei der Feuerwehr buchstäblich die Hütte brennt“, sei die „permanente Unterfinanzierung und ihr anhaltendes Personalproblem“. „Strukturelle Schwächen, wie ein unzureichendes Netz von Rettungswachen, bedrohen die Qualität der oft Leben rettenden, notfallmedizinischen Versorgung“, so die innenpolitische Sprecherin, Christiane Schneider.

Das am Dienstag präsentierte Zahlenwerk geht auf die Auswertung von Senatsantworten auf einige Kleine Anfragen und eine Große Anfrage zurück. Rund 60.000 Menschen seien bei rettungsdienstlichen Einsätzen im Jahr 2013 potenziell nicht rechtzeitig erreicht worden. Die Linke will bei den anstehenden Haushaltsberatungen darauf pochen, die Feuerwehr personell und finanziell besser auszustatten, und fordert die Umsetzung des Strategiepapiers 2010, in dem von 600 neuen Planstellen und sechs zusätzlichen Feuerwachen die Rede ist.

Zudem regt die Linke eine stärkere Einbeziehung der Hilfsorganisationen an. Die Innenbehörde gibt sich gelassen, verweist auf die 80 Feuerwehr-Auszubildenden pro Jahr. „Wir bauen Personal auf und werden dies auch in den nächsten Jahren tun.“