Am liebsten fährt Joachim Lenz, 53, mit dem Motorrad an der Mosel entlang. Dort, im Weindorf Enkirch, ist der diesjährige Pastor des Hamburger Motorradgottesdienstes (Mogo) zu Hause. Am Sonntag werden um den Michel 35.000 Biker erwartet. Und Lenz, der einen 30 Jahre alten Motorroller besitzt, hält die Predigt. Danach steigt er auf eine PS-starke Maschine und fährt im Motorradkonvoi nach Kaltenkirchen.

Beten und biken könnte das Lebensmotto von Joachim Lenz sein, der seit Studententagen mit Motorroller und Reise-Enduro durch die Gegend düst. Im Hauptberuf arbeitet er als Kirchentagspastor in der Geschäftsstelle des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) in Fulda. Die Hansestadt hat der Theologe beim Christentreffen mit mehr als 120.000 Gästen im vergangenen Jahr näher kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick.

„Mit Hamburg verbinde ich Offenheit, große Möglichkeiten, viel frischen Wind und Sonnenschein“, sagt er und fügt hinzu: „Von dem Unterkühlten, das man weiter südlich Hanseaten nachsagt, habe ich nichts gespürt.“ Lenz freut sich nun auf eine „fröhliche Veranstaltung“. Schade nur, sagt er, dass er seine schicke Mogo-Maschine danach wieder abgeben muss.