Eigentlich sammelt Klaus Tornier ja Zeitungen. Eine Ausgabe des „Hamburgischen Correspondenten“ aus dem Jahr 1752 sei sein ältestes Stück, erzählt der 74-Jährige stolz. Vielleicht stammt daher sein Interesse für Geschichte im Allgemeinen und die hamburgische Geschichte im Besonderen.

Der frühere Journalist und Politologe, der bis 2004 an der Uni Hamburg arbeitete, hat ein Buch über die Geschichte des Stadtteils Hoheluft geschrieben. „Das habe ich anfangs gar nicht vorgehabt“, erzählt er. „Aber als die Recherchen ihren Fortgang nahmen, kam eines zum anderen.“

Obwohl Tornier selber seit Anfang der 70er-Jahre in Lokstedt wohnt, sprudeln die Geschichten des Viertels nur so aus ihm heraus. Dass die Gärtnerstraße beispielsweise so heiße, weil sich dort früher 25 Gärtnereien auf engstem Raum drängten.

Viel zu erzählen hat er auch über die Hoheluftchaussee, die einst als Flaniermeile bekannt war. „Sie dürfte genauso attraktiv gewesen sein wie der Eppendorfer Weg“, erzählt Tornier und fügt mit etwas Traurigkeit in seiner Stimme hinzu: „Doch die vielen Flachbauten, von denen manche leer stehen, haben reichlich zum Imageverlust der Straße beigetragen.“

Rund 500 Exemplare seines Buches hat Tornier bislang verkauft. „Allerdings habe ich damit lediglich die Kosten wieder hereinbekommen.“