Wo er wohne? Steven Bastos Freire zeigt auf ein Haus an der Ditmar-Koel-Straße, die Hauptschlagader des Portugiesenviertels am Hafen, wo an diesem Wochenende ein Kulturfest zelebriert wurde. „Dort bin ich geboren, dort lebe ich“, sagt der 24-Jährige, ein „Hamburger Jung“ mit portugiesischen Wurzeln. „In Hamburg bin ich aufgewachsen und heimisch“, sagt er, „aber Portugal ist genauso meine Heimat, ein- bis zweimal im Jahr mache ich dort Urlaub.“

Seine Familienstory ist eine typische portugiesische Einwanderergeschichte. Sein Vater Julio kam 1988 als Koch nach Hamburg. Sein neues Zuhause wurde das Portugiesenviertel. Er verliebte sich in Julia, eine Portugiesin, die schon mit ihrer Familie an der Elbe lebte. Schließlich eröffnete er im Portugiesenviertel das Julio’s, ein portugiesisch-spanisches Tapas-Restaurant.

„Das Viertel ist wie ein Stück Portugal, zu Hause sprechen wir nur Portugiesisch“, sagt Steven Freire. Er hilft als Kellner im elterlichen Restaurant. „Ich möchte Busfahrer werden, ich mag gerne Autofahren und den Kontakt mit Menschen.“ Und er liebt Musik. Gern singt er privat oder wie am Montag spontan vor dem Julio’s – mit seiner Freundin Marcia, 22, die beim Portugiesenfest mit ihrer Band Fado Nosso auftrat. Mit seinen zwei Heimaten komme er gut klar, sagt er. „Das ist eine Bereicherung.“ Überhaupt: „Hamburg ist die ,Hauptstadt‘ der unterschiedlichen Kulturen.“ Recht hat er.